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«Weshalb ist Ihr Interesse an der beruflichen Vorsorge nicht hoch?» – Gründe für ein tiefes Interesse gibt es einige: Fast die Hälfte der Befragten gibt an, zu bequem zu sein, um sich mit der Vorsorge zu beschäftigen. Für einen Drittel ist das Vorsorge-Thema zu kompliziert.

In einem Bericht zur aktuellen Umfragen schreibt die Hochschule Luzern: AHV, Pensionskasse oder Säule 3a: Das schweizerische Vorsorgesystem ist komplex und von Laien nicht leicht durchschaubar. Ein Forschungsteam der Hochschule Luzern hat den aktuellen Wissensstand der Schweizer Bevölkerung zur Altersvorsorge untersucht. Die Studie zeigt: Während es in der Bevölkerung ein hohes Bewusstsein für die Wichtigkeit der Altersvorsorge gibt, ist das Wissen darüber bescheiden.

Den befragten Personen wurden Fragen zu ihrem Vorsorgewissen gestellt. Lediglich zwei Prozent von ihnen konnten alle Fragen korrekt beantworten. Bei den meisten Fragen wusste durchschnittlich rund ein Drittel aller Befragten die korrekte Antwort. Gut auszukennen scheint sich die Bevölkerung beim Thema der Wohneigentumsfinanzierung. 81 Prozent der Teilnehmenden wussten, ob man Pensionskassengelder für Wohneigentum beziehen kann. Gerade bei den Fragen, welche die eigene Vorsorge betreffen, ist der Anteil derjenigen, die fälschlicherweise meinen, die Antwort zu kennen, beachtlich hoch.

Je nach Frage bewegt sich dieser Anteil zwischen 28 und 49 Prozent. Hingegen ist der Anteil derjenigen, die zugeben, dass sie Fragen nicht beantworten können, wesentlich kleiner. «Das Hauptproblem ist somit nicht das fehlende Wissen an und für sich, sondern die Unkenntnis der eigenen Wissenslücken», so Seiler Zimmermann. Die Expertin betont: «Personen, die fälschlicherweise meinen, sich gut auszukennen, neigen auch eher dazu, sich nicht beraten zu lassen und Fehlentscheidungen in der persönlichen Altersvorsorge zu treffen.» 

Das Vertrauen in das Vorsorgesystem ist bei den befragten Personen eher tief. So glaubt die Mehrheit (57 Prozent) nicht daran, dass sie genügend Geld aus der AHV und der 2. Säule erhalten werden, um im Alter den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Auch hier gibt es Unterschiede bei den Alterskategorien: Ältere Personen rechnen noch eher damit, genügend Geld aus der Vorsorge zu erhalten. Auch sind Männer etwas optimistischer als Frauen: Während 31 Prozent der befragten Männer denken, dass sie nach der Pensionierung genügend Geld aus der Altersvorsorge erhalten werden, sind es bei den Frauen 25 Prozent.

  Umfrage HSLU