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Der VZ Vertrauensindex misst die Stimmung in Bezug auf die persönliche Finanzsituation und das Vertrauen ins Vorsorgesystem. 379 Befragte Februar bis Juni 2020; 664 Befragte Januar bis März 2021.

Der VZ Pensionierungs-Barometer wird 2021 zum dritten Mal erhoben und setzt sich aus drei Indizes zusammen: Erwartungs-, Renten- und Vertrauensindex. Das VZ schreibt dazu:

Vertrauensindex

  • Vier von fünf Befragten geben an, ihnen gehe es finanziell besser als vor einem Jahr. Ähnlich viele Befragte erwarten, dass sich ihre Finanzen in naher Zukunft sogar verbessern werden.
  • Im Vergleich zum Vorjahr ist das Vertrauen in die AHV deutlich gesunken. Neu geht nur noch eine Minderheit davon aus, dass die AHV-Renten in Zukunft gleich sicher sein werden wie heute.
  • Noch mehr Anlass zur Sorge geben die Pensionskassenrenten: Über 70 Prozent schätzen die Sicherheit der künftigen Renten als kritisch ein.
  • Trotzdem sind fast 90 Prozent der Befragten der Meinung, ihre Pensionierung problemlos finanzieren zu können. Ein Corona-Effekt? Denn im Frühjahr 2020 beherrschten noch Zukunftssorgen das Bild. Nun zeigt sich immer deutlicher, wie gut die Schweiz aus der Krise kommen dürfte.

Erwartungsindex

  • 2002 konnte ein 55-Jähriger mit einem Jahreslohn von 120’000 Franken eine Rente aus AHV und Pensionskasse von knapp 75’000 Franken erwarten. 2021 sind es aber nur noch rund 60’000 Franken. Das heisst: Die zu erwartenden Renten sind zwischen 2002 und 2021 um über 20 Prozent geschrumpft.
  • Auch absolut gibt es weniger: Vergleicht man die erwartete Rente mit den effektiven Renten, die nach zehn Jahren ausbezahlt wurden, zeigt sich ein düsteres Bild. Im Schnitt sind diese um knapp 8 Prozent tiefer ausgefallen. 5 

Das hat primär zwei Gründe: Erstens werden Pensionskassengelder deutlich tiefer verzinst. Zweitens reduzieren die Kassen ihre Leistungen, indem sie die Umwandlungssätze senken. Dieser Trend dürfte noch länger nur eine Richtung kennen: nach unten. Das zeigen auch die folgenden Erkenntnisse.

Rentenindex

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  • Bei einem Mann, der brutto 100’000 Franken verdient, machen die Renten nicht einmal 54 Prozent des Lohnes aus, den er vor der Pensionierung bekam. 2002 betrugen die Renten aus AHV und Pensionskasse zusammen noch rund 62 Prozent des letzten Salärs. Die Einkommenslücke wird immer grösser.
  • Besonders viel Rente büssen jene ein, die über 86’040 Franken verdienen. Ein Teil ihres Lohnes ist im Überobligatorium versichert, wo einige Pensionskassen den Umwandlungssatz auf unter 5 Prozent reduziert haben.

Weitere Senkungen sind zu erwarten. Die AHV-Rente, die seit 2002 generell um rund 16 Prozent gestiegen ist, kann die sinkende Pensionskassenrente in den allermeisten Fällen nicht kompensieren. Die Einkommenslücke wächst weiter.

  VZ  Pensionierungs-Barometer / NZZ