In der Stadt Bern, hochverschuldet, progressiv und antifa und auch sonst ein Hort von lauter guten Menschen, pflegt und hegt das Rentenalter 63. Die FDP macht einen schüchternen Versuch der Erhöhung auf 65. Das kommt nicht gut an und hat wenig Chancen. Die Gegenargumente sind von ganz besonderer Güte. Der Bund schreibt:

Der FDP-Antrag dürfte im Parlament kaum eine Chance haben, denn er ist nicht einmal im bürgerlichen Lager unumstritten. So sehen etwa die Grünliberalen von einer ähnlich lautenden Planungserklärung ab, weil sich das Sparpotenzial einer Erhöhung nicht beziffern lasse, wie Stadtrat Remo Sägesser sagt. Die GLP werde das Thema aber bei anderer Gelegenheit wieder aufgreifen.

Ähnlich argumentiert die Fraktion GFL/EVP, die vor elf Jahren einem handstreichartigen Vorstoss zur Rentenaltererhöhung im Stadtrat zum Durchbruch verhalf. Dieser wurde nach Protesten aber umgehend sistiert. «Eine Rentenalterhöhung darf man diskutieren», sagt GFL/ EVP-Fraktionschef Lukas Gutzwiller. Der Finanzplan sei dafür aber nicht der geeignete Ort.

Gemeinderat Michael Aebersold (SP) wies einst darauf hin, dass Rentenalter 63 und die 40-Stunden- Woche «wichtige Trümpfe» bei Stellenbesetzungen seien. SP-Co-Präsidentin Lena Allenspach spricht gar von einem «Affront ». Sie geht davon aus, dass eine Rentenaltererhöhung die Stadt Geld kosten würde, da sie zwei Jahre länger die höheren Löhne älterer Angestellter bezahlen müsse. Darauf wies in der letzten Debatte auch das Personalamt der Stadt Bern hin. Allerdings gebe es auch Einsparpotenzial, weil die Stadt keine AHV-Überbrückungsrenten mehr ausrichten müsste, sagte ein Stabsmitarbeiter.