Finews berichtet über eine Studie von Schroders zur Befolgung von ESG-Kriterien durch institutionelle Anleger.

Zwar achtet eine Mehrzahl der hiesigen Institutionellen nach eigenen Aussagen verstärkt auf ESG-Kriterien beim Investieren. In der Schweiz liegt ihr Anteil mit 65 Prozent knapp über dem europäischen Durchschnitt. 38 Prozent der Umfrageteilnehmenden machten sich aber Sorgen um das so genannte Greenwashing, also den Etikettenschwindel beim Vertrieb von Nachhaltigen Anlagen. Als noch grösseres Problem sehen Pensionskassen & Co. zudem die Kosten für die ESG-Integration in den Portfolio-Kontext an. Mit 59 Prozent solcher Stimmen ist der Schweizer Wert der zweithöchste weltweit.

Schroders stellt fest: «Kosten sind in der Schweiz die grösste Herausforderung bei der ESG-Integration.»

Jene Sorge ist wohl bezeichnend für den Vorsorge-politischen Diskurs in der Schweiz. Weil die Reform der 2. Säule und damit des Pensionskassen-Wesens seit Jahren stockt, wird in der Beruflichen Vorsorge vor allem bei den Kosten der Hebel angesetzt.

Dass ESG-Investments weniger gut rentieren, ist auch weltweit besehen der kleinere Sorgenpunkt. Das dritte Jahr infolge haben hier die Befürchtungen abgenommen, mittlerweile argwöhnen noch 38 Prozent der Profiinvestoren, dass sich nachhaltiges Investieren negativ auf die Performance auswirken könnte.

Schroders hat dazu letzten März rund 750 institutionelle Investoren aus 26 Standorten weltweit mit verwalteten Vermögen von insgesamt 26’800 Milliarden Dollar befragen lassen. Zu den «pain points» dieser Stichprobe zählen bezüglich ESG auch die Messbarkeit von Risiken (46 Prozent) und der Mangel an Transparenz (53 Prozent).

  Finews / Schroders