Fabian Schäfer unternimmt in der NZZ den Versuch, die diversen Varianten zur BVG-Revision mit ihren Chancen und Vor- und Nachteilen abzuwägen.

Dies ist wohl die Mutter aller Schwierigkeiten: Für die meisten Pensionskassen (PK) und Versicherten im Land ist die Reform nicht dringlich. Zwar ist der gesetzliche Umwandlungssatz, der über die Höhe der neuen Renten entscheidet, für alle zu hoch. Die meisten PK aber haben sich damit arrangiert und ihre Probleme selber gelöst. Sie konnten in den letzten Jahren ihre Umwandlungssätze massiv senken, weil sie über das gesetzliche Minimum hinausgehen und grössere Teile des Lohns versichern.

Somit haben die Versicherten dieser PK bereits Opfer gebracht. Trotzdem sollen sie nun noch einmal einen Beitrag leisten, damit die anderen Kassen sowie namentlich Lebensversicherer, die nahe am gesetzlichen Minimum operieren, ihre Probleme ebenfalls lösen können.

Dies macht die Sache politisch schwierig. In der Wirtschaft und den bürgerlichen Parteien gibt es Kräfte, die wenig bis kein Interesse an der Reform haben. Gleichzeitig verlangen die Gewerkschaften und die SP einen sehr hohen Preis dafür, dass sie die Vorlage nicht bekämpfen. Kann unter diesen Vorzeichen eine mehrheitsfähige Lösung gelingen?

  NZZ / Blick