imageAuf der Basis ihres detaillierten Grundlagenpapiers stellen die Profes. Aymo Brunetti und Heinz Zimmermann in der NZZ ihre Überlegungen für eine nachhaltige Reform von AHV und BVG dar. Zudem zeigen sie auf, wie die Attraktivität einer über das Rentenalter hinaus gehenden Erwerbstätigkeit erhöht werden kann.

imageEin Schwerpunkt ihrer Ausführungen bezüglich AHV bildet die Erhöhung resp. Flexibilisierung des Rentenalters. Ausgehend von der Rentenalterinitiative der Jungfreisinnigen zeigen sie, wie deren Erfolgs- und Umsetzungschancen durch die Einführung weiterer Elemente verbessert würde.

Beim BVG fordern sie die Einführung von Automatismen für die Anpassung von Mindest-Umwandlungssatz und Mindestzinssatz sowie eine minimale Flexibilisierung der Rentenansprüche durch wählbare Anlagestrategien. 

Besonderes Gewicht legen sie auf die Einführung finanzieller Anreize für die Arbeit nach dem Rentenalter. Deren Umsetzung sollte “zügig, das heisst schon vor der Realisierung der Hauptreform “ erfolgen.

Die beiden Autoren halten fest:

Die steigende Lebenserwartung und ein jahrzehntelanger Reformstau haben die Schweizer Altersvorsorge in eine gewaltige finanzielle Schieflage gebracht. Nur durch milliardenschwere jährliche Umverteilungen von Jung zu Alt konnte bis jetzt ein finanzieller Kollaps abgewendet werden. Dies widerspricht dem verfassungsmässigen Auftrag einer nachhaltig finanzierten Altersvorsorge und gefährdet zunehmend den Generationenvertrag.

Es ist eines der grössten Politikversagen in unserem Lande, dass bis jetzt noch keine nachhaltige Lösung für dieses Problem umgesetzt wurde. Dies wiegt umso schwerer, als – anders als bei ähnlich fundamentalen Herausforderungen wie in der Europa- oder der Klimapolitik – wir das Problem mit zielführenden innenpolitischen Reformen alleine lösen können.

Vor diesem Hintergrund ist die vor kurzem eingereichte Renteninitiative, die eine schrittweise Anpassung des Rentenalters an die Lebenserwartung vorsieht, eine einmalige Chance. Sie ist aus unserer Sicht die zentrale Reform, um eine generationengerechte Altersvorsorge zu realisieren.

Wegen absehbarer Widerstände, die eine zeitnahe Umsetzung gefährden, schlagen wir hier jedoch Anpassungen vor, die den Kerngedanken beibehalten, unserer Ansicht nach aber die politischen Realisierungschancen erhöhen. Diese Überlegungen könnten in einen allfälligen Gegenvorschlag des Parlaments einfliessen. In der 2. Säule empfehlen wir zudem die Einführung gewisser Automatismen und eine minimale Flexibilisierung der Renten.

Rasch realisierbare steuerliche Erleichterungen für die Altersarbeit sollten die Hauptreformen politisch erleichtern und komplettieren deshalb ein aus unserer Sicht zielführendes Reformpaket.

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