imageDie Solothurner Zeitung berichtet über die Schwierigkeiten, für den aus Altersgründen vor der Pensionierung stehenden Geschäftsführer einen Nachfolger zu finden. Ist die Bezahlung zu wenig attraktiv?

Geschäftsführer Reto Bachmann geht Ende Jahr in Pension. Oder genauer gesagt ginge. Bis jetzt wurde nämlich noch keine Nachfolge gefunden. Der 65-jährige Bachmann muss – oder darf – über das Pensionsalter hinaus im Amt bleiben.

Roland Misteli, der neue Präsident der Verwaltungskommission der PKSO, bestätigt, dass eine entsprechende Vereinbarung mit Bachmann getroffen wurde. Nach einer ersten Bewerbungsrunde für die Nachfolgeregelung sei es zu keinem Abschluss gekommen, die Stelle musste noch einmal neu ausgeschrieben werden. Im Verlauf des Monats würden weitere Vorstellungsgespräche mit potenziellen Nachfolgern geführt, so Misteli.

Wie lange genau Bachmann noch weiter macht, ist offen. Er bleibe vorerst sicher bis Ende März, sagt Bachmann. Aber bis Ende Juni oder auch noch etwas länger ist wohl realistischer, in Frage kommende Anwärter auf einen Posten auf diesem Niveau haben in der Regel eine längere Kündigungsfrist als drei Monate.

Es ist nicht so, dass man die Nachfolgeregelung verschlampt hätte. Die Stelle des Pensionskassenchefs war schon früh zu Neubesetzung ausgeschrieben worden. Also wie kann es sein, dass sich nach bald einjähriger Suche keine geeignete Person für den wichtigen Kaderposten finden lässt? Es handelt sich zweifellos um eine verantwortungsvolle Aufgabe, aber übermenschlich ist das Anforderungsprofil nun auch wieder nicht. Die Frage ist eher, zu welchem Preis jemand zu finden ist, der die Ansprüche erfüllt.

Vor fünf Jahren brach ein Sturm der Entrüstung los, als bekannt wurde, dass das Gehalt von PKSO-Geschäftsführer Reto Bachmann deutlich erhöht werden sollte. Die kantonale Pensionskasse ist auch als verselbstständigte öffentlich-rechtliche Anstalt gehalten, sich an der Systematik der Besoldung des Staatspersonals zu orientieren.

Dass der Geschäftsführer der kantonalen Pensionskasse plötzlich auf einen Schlag um drei Lohnklassen aufsteigen sollte, wurde damals nicht goutiert. Die SVP forderte gleich die Absetzung Bachmanns und des damaligen Präsidenten der Verwaltungskommission Beat Käch, aber auch die SP kritisierte den Lohnentscheid als «unsensibel». Er wurde unter dem massiven politischen Druck korrigiert. Statt auf Lohnklasse 29 stieg Bachmann nur in Lohnklasse 28 auf. (..)

Muss man heute feststellen, dass der Posten des Pensionskassenchefs doch ganz einfach zu schlecht bezahlt ist, um dafür ausreichend qualifizierte Kandidaten zu finden? Muss der Lohn erhöht werden, um die Stelle besetzen zu können? Aus zuverlässiger Quelle ist zu vernehmen, dass die Verwaltungskommission der kantonalen Pensionskasse in alter Besetzung unter dem Präsidium des abgetretenen Finanzdirektors Roland Heim vor den Sommerferien kurz davor stand, den Posten zu vergeben, der favorisierte Kandidat aber im letzten Moment wegen eines besseren Angebots absagte.

  Solothurner Zeitung