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Der Tages-Anzeiger berichtet über die Ergebnisse der diesjährigen Complementa-Umfrage, welche als aktuelles Thema auch die laufende BVG-Reform erfasst.

Ein umstrittener Punkt im bundesrätlichen Gesetzesentwurf ist der Rentenzuschlag. Wer in den ersten 15 Jahren nach Einführung des neuen Gesetzes pensioniert wird, soll demnach monatlich eine zusätzliche Rente zwischen 100 und 200 Franken erhalten, die aus Arbeitnehmerbeiträgen finanziert wird. Mehr als zwei Drittel der befragten Pensionskassen finden, dass dieser Rentenzuschlag das bewährte 3-Säulen-Prinzip der Altersvorsorge infrage stelle, weil die Umlage von Angestellten hin zu Rentnern in die erste Säule der AHV gehöre. Nur 19 Prozent verneinen dies.

Eine klare Mehrheit der Pensionskassen möchte die berufliche Vorsorge entpolitisieren, fasst Thomas Breitenmoser von Complementa die Umfrageresultate zusammen. «Doch Bundesrat und Sozialpartner arbeiten zum Beispiel mit dem Rentenzuschlag auf eine zusätzliche Verpolitisierung hin.» Doch Versicherungsmathematik lasse sich nicht mit Politik beseitigen.

Die versicherungsmathematisch korrekten Lösungen, die viele Pensionskassen unterstützen, sind allerdings politisch unbequem. So halten 75 Prozent der befragten Vorsorgeeinrichtungen eine Erhöhung des Rentenalters für sinnvoll. Und fast 70 Prozent finden, der Umwandlungssatz zur Bestimmung der Rente sollte nicht mehr gesetzlich bestimmt, sondern an Kriterien wie Lebenserwartung oder aktuelle Kapitalverzinsung angepasst werden.

  TAComplementa Umfrage