DeutschlandDie Süddeutsche Zeitung schreibt über die Schliessung der Pressepensionskasse, die der Allianz-Pensionskasse angeschlossen ist. Die Allianz-PK versichert nicht die eigenen Angestellten, sondern ist ähnlich dem schweizerischen Sammelstiftungsmodell für externe Firmen offen. Als Grund wird die Zinsentwicklung angegeben. Für die bisherigen Versicherten (rund 20’000) ändert sich vorläufig nichts, neue werden aber nicht mehr aufgenommen. Der Vorgang ist auch aus Schweizer Sicht aufschlussreich. Die Süddeutsche schreibt dazu:

Die Allianz Pensionskasse ist mit 816’000 Beitragszahlern eine der größten offenen Pensionskassen in Deutschland. Aktuell beziehen 32 000 Rentner dort eine Betriebsrente. Sie erhalten zusammen 36,5 Millionen Euro im Jahr. Das heißt, die Zusatzrente liegt im Schnitt knapp unter 100 Euro im Monat.

Die Allianz Pensionskasse erzielte 2019 Beitragseinnahmen von 630 Millionen Euro. Davon stammten rund 4 Millionen Euro aus der Presse-Pensionskasse. Wie schlecht die Pensionskasse dasteht, zeigen die Verzinsungen für neue Verträge. Wer heute bei der APK einen Vertrag abschließt, kann mit einer Gesamtverzinsung von 0,9 Prozent bis 1,2 Prozent auf den Sparanteil rechnen. Die Allianz Lebensversicherung gibt dagegen eine Gesamtverzinsung bis zu 3,7 Prozent an.

Der Hintergrund: Die Allianz Leben hat ältere Anlagebestände, die höhere Zinsen abwerfen oder stärker im Wert gestiegen sind. Viel wichtiger aber ist, dass ein Lebensversicherer auch Geschäfte mit Risiko-Policen und der Berufsunfähigkeit macht, die lukrativer sind. Die Pensionskasse dagegen hat nur ein einziges Angebot: die private Betriebsrente. Das bedeutet auch, dass die Pensionskasse vergleichsweise viel Kapital braucht. Das dürfte der Allianz nicht passen, deshalb will sie Neugeschäft künftig auf den Lebensversicherer verschieben.

  SZ