imageDer Landbote beschäftigt sich mit der Situation bei der Pensionskasse der Stadt Winterthur. Die bürgerlichen Parteien liebäugeln mit Aufgabe der Selbständigkeit und Anschluss an eine Sammelstiftung. Marianne Fassbind, Präsidentin des Stiftungsrats, hält dagegen. Im Landboten heisst es:

Seit die Pensionskasse der Stadt Winterthur verselbstständigt wurde, steht die Leitung vor der Frage, wie sie aus der finanziellen Misere herauszukommen ist. Der Gemeinderat, der letztes Jahr ein Sanierungspaket über 144 Millionen Franken knapp versenkt hat, hat seine eigene Antwort darauf: So liebäugeln EVP, GLP, SVP, FDP und CVP mit einem Anschluss an eine grössere Vorsorgeeinrichtung. Wie die Bedingungen aussehen würden, muss der Stadtrat prüfen, für die Antwort auf einen entsprechenden Vorstoss hat er sich wegen Corona kürzlich mehr Zeit erbeten.

Bei der Pensionskasse selbst steht man diesem Anschlussszenario schon länger skeptisch gegenüber. Jetzt hat die Präsidentin des Stiftungsrates, die ehemalige Wirtschaftsjournalistin Marianne Fassbind, diese Haltung überraschend deutlich zum Ausdruck gebracht.

Im Vorwort des am Montag erschienenen Geschäftsberichts schreibt sie, dass ein Anschluss «ökonomisch gesehen keine Vorteile» ergebe. Mit einer Bilanzsumme von über 2 Milliarden Franken gehöre die Kasse heute schon zu den grössten in der Schweiz und könne von Skaleneffekten profitieren. Eine selbstständig geführte Pensionskasse biete zudem den Vorteil, dass Entscheide über Vorsorgelösungen durch den eigenen Stiftungsrat selber beeinflusst werden könnten und nicht fremdbestimmt seien, so Fassbind. «Diese Unabhängigkeit sollte nicht aus der Hand gegeben werden.» Etabliert sich diese Ansicht, wird der Anschluss als politische Option hinfällig, setzt sie doch die Zustimmung der Versicherten voraus.

  Geschäftsbericht PK Winterthur