Die NZZ am Sonntag schreibt: Angeführt von Ruedi Noser lancieren die FDP-Ständeräte einen findigen neuen Renten-Deal. Sein Kern: Rentenalter 67, dafür zwei Wochen mehr Ferien. Die NZZaS schreibt:
Wer zum Beispiel mit 20 ins Erwerbsleben eintritt, müsste zwar zwei Jahre länger arbeiten, hätte dafür aber 90 Wochen mehr Ferien. Unter dem Strich bliebe seine Lebensarbeitszeit also etwa gleich, er würde aber dank längeren Einzahlungen und kürzerem Leistungsbezug die Sozialwerke entlasten. Umgekehrt müsste die Wirtschaft den Angestellten mehr Ferien bezahlen, was aber laut Noser viel günstiger sei, als wenn sie höhere Lohnabgaben oder Mehrwertsteuern entrichten müsste.
Noser hat seinen Plan bereits mit Spezialisten grob durchgerechnet. Er kommt zum Schluss, dass man allein damit etwa die Hälfte der Finanzierungslücke in der AHV decken und auch die Renten der beruflichen Vorsorge zu einem guten Teil sichern könnte. Und dies, so Noser, ohne dass Abzüge oder Steuern erhöht werden. «Das ist für Wirtschaft und Gesellschaft die günstigste, nachhaltigste und gerechteste Lösung», sagt er.
Nosers Idee ist kein Sololauf. Alle zwölf FDP-Ständeräte haben diese Woche einen Vorstoss dazu unterzeichnet. Und hinter den Kulissen haben offenbar auch der Arbeitgeberverband und vereinzelte Gewerkschafter mit Neugier reagiert.
Skeptischer klingt es bei Pierre-Yves Maillard, dem Chef des Gewerkschaftsbundes. Er sagt in einer ersten Reaktion, die Idee werfe mehr Fragen auf als Antworten. «Und jetzt, wo 2 Millionen Personen arbeitslos oder in Kurzarbeit sind, ist es noch viel schwieriger, Ideen für längeres Arbeiten zu unterstützen.»