Der Tages-Anzeiger befasst sich mit den massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Belastung der Arbeitslosenversicherung.
Die Zahl der Gesuche hat in kürzester Zeit ein Ausmass erreicht, das bislang unvorstellbar war. Bis Mitte Woche wurden gemäss dem Seco für rund 1,85 Millionen Arbeitnehmer Anträge auf Kurzarbeit eingereicht. Das ist mehr als jeder dritte Arbeitnehmer in der Schweiz. Von Montag bis Mittwoch [20.-22.4.20] sind nochmals gegen 40’000 Personen hinzugekommen. Zum Vergleich: 2009 – auf dem Höhepunkt der Finanzkrise – waren knapp 100’000 Personen auf Kurzarbeit. Damals kostete dies die ALV innert eines Jahres 1 Milliarde.
Die ALV muss 2020 mit einem Rekordverlust rechnen. Finanzminister Ueli Maurer sprach am Mittwoch an der Pressekonferenz des Bundesrats über Forderungen von mindestens 15 Milliarden Franken, die auf die Versicherung zukämen – je nachdem wie lange die Nachfrage nach Kurzarbeitsentschädigung anhält und wie stark die Arbeitslosigkeit steigt. Das Seco selber erwartet, dass die ALV das Jahr mit einer «substanziellen Verschuldung» abschliesst.