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Die UBS hat ein ein Gespräch mit Patrick Müller, Head Institutional Clients, Vorsorgeexpertin Veronica Weisser und UBS-Chefökonom Daniel Kalt auf ihrer Website aufgeschaltet.  Auszüge:

Patrick O. Müller: Bei unseren Kunden sind Anleihen nach wie vor die beliebteste Anlageklasse, mit einem Anteil an der Gesamtallokation von 35 Prozent. Der Anteil der Aktien ist seit 2009 nur um 3 Prozentpunkte auf etwa 29 Prozent gestiegen. Das kann bei einzelnen Kassen natürlich anders aussehen, aber das Gesamtsystem reagiert sehr träge auf Veränderungen.

Veronica Weisser: Die Gewinner im bisherigen Verschiebungsprozess waren Immobilien und alternative Anlagen wie Private Equity, Hedge Funds und Rohstoffe. Der Anteil der Immobilien an der Gesamtallokation beträgt nun rund 20,5 Prozent – beim Tiefststand im Jahr 2010 waren es nur 16,5 Prozent.

Bleiben Immobilien ein wichtiges Thema oder ist das Potenzial ausgereizt?
Daniel Kalt:
Auf dem Schweizer Immobilienmarkt darf man nicht mehr mit grossen Kapitalwertsteigerungen rechnen. Wir kommen nun in eine Phase, wo der Anlagenotstand die Leerstände nach oben drückt. Dadurch nimmt der Druck auf die Mietpreise zu. Die Zitrone ist ausgepresst, zumindest in der Peripherie.

Patrick O. Müller: Trotzdem glaube ich, dass Investitionen in Immobilien für die Pensionskassen nach wie vor eine hohe Bedeutung haben. Die Kassen werden in diesem Bereich noch nicht Exposure abbauen, auch weil sie damit in der Vergangenheit sehr gut gefahren sind. Zudem dürften Hypothekarinvestitionen und alternative Anlagen weiter an Bedeutung gewinnen.

Schielen Pensionskassen nun vermehrt auf ausländische Immobilienmärkte?
Patrick O. Müller:
Das ist sicher so, weil bei uns die Bewertungen schon stark gestiegen sind. Meiner Erfahrung nach investieren vor allem jene Pensionskassen, die den Run auf den Schweizer Immobilienmarkt verpasst haben, in ausländische Märkte. Manche nutzen diese Möglichkeit aber auch für die Diversifikation. Ein gewisser «Home Bias» wird jedoch sicher bestehen bleiben.

  UBS