Hanspeter Konrad, Direktor des ASIP, hält nicht viel von der freien PK-Wahl, wie sie etwa Jérôme Cosandey von Avenir Suisse propagiert. In einem Kommentar in AWP Soziale Sicherheit schreibt er:

Bei einer freien Wahl der PK reduziert sich die Motivation des Arbeitgebers, mehr Beiträge an eine gesetzliche Altersvorsorge zu leisten als unbedingt notwendig wäre. Es ist zu befürchten, dass sich das Vorsorgesubstrat reduzieren, also in der Tendenz weniger für das Alter angespart würde. Kollektivität und Solidarität haben also durchaus Vorteile.

Ein Abbau dieser Elemente zugunsten von mehr Wahlfreiheit für den Einzelnen ist nicht gratis zu haben. Bei der Individualisierung nimmt der Beratungsaufwand für die Suche nach dem optimalen Vorsorgeträger zu, die Vermögensverwaltungskosten steigen und wegen der tieferen Risikofähigkeit des Einzelnen verglichen mit einem Kollektiv dürften die Anlagestrategien vorsichtiger und damit auch weniger ertragsorientiert werden.

Die freie Wahl der PK durch die Versicherten ist keine überzeugende, im Interesse der Versicherten liegende Lösung. Vielmehr sollte jetzt die Energie in politisch mehrheitsfähige Lösungen für eine BVG-Reform investiert werden. Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP hat aufgezeigt, wie das gelingen kann.

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