Die letzten Wochen haben vorsorgemässig nichts gebracht, das wert wäre, kommentiert zu werden. Ich benütze die Gelegenheit, ein paar Sätze in eigener Sache, also zum Vorsorgeforum, zu schreiben, dessen Newsletter Sie lesen.

Zuerst das Erfreuliche: diese Ausgabe geht an 4017 Leser. Damit haben wir jetzt die Viertausendergrenze überschritten, was in der Schweiz die Berge adelt. Vor Jahresfrist waren es noch 3920. Die Zunahme mag bescheiden sein, aber die 4 vorne macht sich einfach besser, und der Anstieg bestätigt, dass trotz zunehmender Konkurrenz – der ASIP lässt neu täglich einen extern produzierten Medienspiegel verschicken – unsere Infos und Kommentare weiterhin geschätzt und gelesen werden.

Das gilt auch für unsere Homepage, die 2019 insgesamt 255’313-mal aufgerufen wurde. Mehr als durchschnittlich 20’000 pro Monat und an jedem Arbeitstag gegen 1000-mal. Und pro Besucher wurden durchschnittlich 5 Seiten angeclickt.

Wer steht hinter dem Vorsorgeforum? Es sind primär die Fachverbände, welche in der beruflichen Vorsorge aktiv sind, also ASIP, Kammer der PK-Experten, Versicherungsverband, Bankiervereinigung, KGASt, die Fachschule für Personalvorsorge und als Sozialpartner der Arbeitgeberverband. Dazu rund 70 grosse und mittlere Vorsorgeeinrichtungen, Experten, Anlagestiftungen, Anlageberater etc. Sie finanzieren den Betrieb mit ihren Jahresbeiträgen, zusätzlich der ASIP und der Versicherungsverband auch mit Sponsorenbeiträgen.

Der Arbeitgeberverband ist Mitglied, nicht aber die Arbeitnehmerseite. Das war nicht so geplant. Doch unsere Versuche, die Gewerkschaftsseite einzubinden (es gab mehrere Anläufe), sind gescheitert. Das letzte Mal mit der Forderung des PK-Netz, der Vorstand müsste paritätisch zusammengesetzt sein, damit eine Mitgliedschaft in Frage käme. Da lag ein Missverständnis vor, das aber nicht auszuräumen war.

Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen bildet die Bannerwerbung im Newsletter und auf unserer Homepage ein weiteres finanzielles Standbein. Als kleine Werbeeinblendung sei an dieser Stelle der Hinweis erlaubt, dass unsere Tarife günstig und die Streuverluste minimal sind. Wer an welcher Stelle auch immer für Werbung und Marketing zuständig ist, soll sich falls interessiert doch nach unseren Konditionen erkundigen. Ein E-Mail genügt.

Den Lesern unserer Kommentare ist hoffentlich aufgefallen, dass wir zwar eine dezidiert liberale Linie verfolgen, aber nicht gebunden sind an die spezifischen Interessen der im Forum vertretenen Branchenverbände. Die Freiheit gibt sich aus der Vielfalt der Mitglieder.

Bei der Behandlung der AV2020 haben wir – zum Kummer des Pensionskassenverbands – mit Kritik an der Vorlage und insbesondere dem «70 Franken-Zückerli» nicht zurückgehalten und wussten uns da in guter Gesellschaft des Arbeitgeberverbands. Aktuell finden wir wenig Gefallen am dem von Arbeitgeberverband und Gewerkschaften lancierten Rentenzuschlag, den nun der auch Pensionskassenverband nicht mag. Allerdings stehen wir jetzt in Opposition zur Assekuranz, dem anderen Sponsor, der in der Zuschlagsfinanzierung durchaus Vorteile sieht.

Aber die mit der Spritzkanne zu verteilenden 200 Franken sind nach unserer Meinung nicht gescheiter als die früher geplanten 70. Möglicherweise wird auch dieses Projekt scheitern. Es steht zu befürchten, dass dann jemand mit dem Vorschlag von 500 Franken Helikoptergeld auftaucht. Wie auch immer: wir bleiben dran.

Neben der laufenden Informationstätigkeit hat der Verein sich als Plattform zum Austausch über aktuelle Fragen der Altersvorsorge über den Kreis der Mitglieder-Verbände hinaus bewährt. Die Diskussionen sind jeweils intensiv, die Meinungen gehen häufig auseinander. Das ist der diskrete Charme freiheitlicher Gesinnung. Aber der Nutzen für die Teilnehmer ist jeweils beträchtlich. Bei Vernehmlassungen wird versucht, die Übereinstimmungen in den zentralen Fragen herauszuarbeiten, ohne die Differenzen zu verschweigen.

Unsere Mitgliederbasis ist schmal und sie schmilzt durch die Aufgabe der Selbständigkeit von Pensionskassen, und auch weil es nicht ganz einfach ist, die Vorteile einer Mitgliedschaft plausibel zu machen. Unsere wichtigsten Produkte – Newsletter und Homepage – sind für jedermann unentgeltlich zu benützen. Rabatte sind bei einem Gratisangebot nicht möglich. Die Teilnahme an der jährlichen Mitgliederversammlung mit prominentem Gastreferat und Mittagessen im Bellevue zu Bern gibt wohl auch nicht genügend Motivation.

Mit anderen Worten: die Mitgliedschaft im Vorsorgeforum hat auch, aber nicht nur, ideellen Charakter. Aber ohne Uneigennützigkeit der Mitglieder wäre unser Betrieb nicht möglich. Es gilt, den Gedanken einer freiheitlichen 2. Säule zu verteidigen. Er ist stärker gefährdet, als den meisten bewusst ist.

Falls Sie, geschätzter Leser, geschätzte Leserin, sich für eine Mitgliedschaft interessieren – der Jahresbeitrag liegt bei 100 Franken für natürliche und 600 Franken für juristische Personen – lassen Sie uns das wissen. Und um mit einem Zitat von Wilhelm Busch zu enden: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

Peter Wirth, E-Mail