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Die NZZ am Sonntag behandelt das Thema Rentenalter 67 und zeigt interessante Entwicklungen auf.

Eine Auswertung der Smartvote-Befragung der Kandidierenden der diesjährigen und der drei letzten Nationalratswahlen zeigt: Die Zustimmung zum Rentenalter 67 ist gestiegen, gleichzeitig hat aber auch die Polarisierung zwischen den Parteien zugenommen. Das verheisst nichts Gutes für kommende Rentenreformen.

Erstens zeichnet sich im Nationalrat eine Mehrheit für das Rentenalter 67 ab – selbst unter Berücksichtigung eines möglichen Linksrutsches, wie er prognostiziert wird. Rund 50 Prozent der Kandidaten beantworteten die Frage «Befürworten Sie eine Erhöhung der Rentenalters (z.B. auf 67 Jahre)?» mit «Ja» oder «Eher Ja». Das ist zwar noch keine Mehrheit. Aber das Bild ist verzerrt, weil die linken Parteien mehr Kandidaten aufstellen als die Bürgerlichen. Wenn man die derzeitige Sitzverteilung im Parlament berücksichtigt, ergäbe sich eine Mehrheit von 55 Prozent für das Rentenalter 67. Und auch unter Einbezug der im SRG-Wahlbarometer prognostizierten Gewinne für Rot-Grün käme man auf einen Ja-Anteil von 52 Prozent.

Erkennbar ist zweitens der Trend zu einer steigenden Akzeptanz. Vergleicht man die Smartvote-Daten von 2007 mit denjenigen von 2019, zeigt sich: Die Zustimmung zu einem höheren Rentenalter hat insgesamt zugenommen, vorab allerdings bei den Kandidaten von FDP, SVP und GLP (siehe Grafik).

Drittens fällt auf, dass in der Vorsorgefrage eine zunehmende Polarisierung stattfindet: Während die Kandidaten von FDP, GLP und SVP über die Jahre immer klarer für das Rentenalter 67 eintraten, haben auf der linken Seite SP und Grüne ihre Positionen angeglichen. Zum Nein-Lager gehört auch die CVP. Unter dem Strich driften die Parteien immer weiter auseinander.

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