FuW fasst ein Interview der AWP mit Patrick Frost, CEO der Swiss Life zusammen. Dabei kamen u.a. die Vorschläge der Arbeitgeber und Gewerkschaften zur BVG-Revision und das Kollektivgeschäft zur Sprache.

Branchenprimus Swiss Life beurteilt die aktuellen Vorschläge zur Reform der Altersvorsorge grundsätzlich positiv. Dies sagte Firmenchef Patrick Frost der Nachrichtenagentur AWP.

Die Vorschläge, welche die Sozialpartner und der Bundesrat zur beruflichen Vorsorge vorgelegt haben, gingen in die richtige Richtung, so der CEO. «Für uns ist wichtig, dass die Senkung des Umwandlungssatzes von heute 6,8 auf 6,0 Prozent vorgesehen ist und dass zusätzliche Finanzierungsbeiträge in die Vorsorgewerke fliessen.» Die Vorschläge seien aber noch frisch, betonte er. «Wir sind gemeinsam mit dem Schweizerischen Versicherungsverband daran, diese zu prüfen.»

Die Swiss Life vollzieht aktuell im Vorsorgegeschäft nach dem Rückzug des zweitgrössten Anbieters von Vollversicherungen, Axa, einen ungewohnten Wachstumssprung. «Wir konnten gut 1’500 Kunden dazugewinnen», blickte Frost auf das erste Quartal zurück. Und das Volumen habe im Kollektivlebengeschäft um beinahe 70 Prozent zugenommen, obwohl man an den strengen Zeichnungs-Richtlinien festgehalten habe.

In erster Linie will die Swiss Life aber im weniger stark vom Zinsumfeld und regulatorischen Einschränkungen belasteten Gebührengeschäft wachsen. Da habe man sich ambitionierte Ziele gesetzt, sagte Frost.

Der Bereich, der die Finanzberatung, die Vermögensverwaltung für Versicherungs- und Drittkunden sowie den Verkauf von anlagegebundenen Lebensversicherungen umfasst, soll bis 2021 zwischen 600 und 650 Millionen Franken zum Gruppenergebnis beitragen. Im letzten Jahr waren es 488 Millionen.

Um dahin zu gelangen, will die Swiss Life etwa im Asset Management die verwalteten Vermögen in den nächsten drei Jahren von 70 auf über 100 Milliarden Franken steigern. Doch auch die Beratung wird wichtiger. «In Deutschland haben wir zum Beispiel mehrere hundert Finanzberater eingestellt», sagte Frost. In der gesamten Gruppe habe sich die Zahl der Berater seit 2006 auf heute 14’000 verzehnfacht.

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