Der Ktipp meint einmal mehr, die Pensionskassen hätten mehr als genug Geld, die Rentenkürzungen seien unnötig und nichts weiter als ein “Raubzug auf die Renten”. Kritik darf insbesondere der ASIP für seinen Vorschlag für die BVG-Revision mit einer Senkung des Umwandlungssatzes auf 5,8 Prozent einstecken. Warum die Senkung ganz überflüssig sei, wird mit folgender Überlegung begründet:

Was die Branche verschweigt: Es braucht keine Reform mit Rentenkürzung und höheren Beiträgen. Den Pensionskassen geht es nämlich heute  sehr gut. Das zeigt auch die jüngste Meldung des Bundesamtes für Statistik: Kürzlich teilte es mit, dass die ­Pensionskassen im Jahr 2017 ihre Wertschwankungsreserven um 47,6 Prozent auf 84,8 Milliarden Franken fast verdoppeln konnten. Die freien Mittel stiegen gar um 67,7 Prozent auf 7,5 Milliarden Franken. Die Reserven der Pensionskassen sind also so hoch wie noch nie.

Die Zahlen der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge und der Finanzmarktaufsicht Finma belegen zudem, dass sich das angesparte Kapital in der 2. ­Säule Ende 2017 auf 1100 Milliarden Franken belief (saldo 9/2018). Davon sind aber lediglich 966 Milliarden Franken für die Erwerbstätigen und die Rentner bestimmt. 134 Milliarden des Kapitals gehören den Pensionskassen und Lebensversicherungen.

Das ist natürlich unhaltbar und fügt sich ein in eine lange Reihe absonderlicher Artikel von Saldo und Ktipp zur Sozialversicherung. Man würde sich wünschen, dass die Redaktoren in so vielgelesenen Zeitschriften ein Minimum an Sachverstand mitbrächten, wenn sie sich an so gewichtige Themen wagen.