japanDas Handelsblatt schreibt über die Parallelen zwischen der japanischen und der europäischen Finanzmarktsituation und die Konsequenzen für die Altersvorsorge:

Die Japanisierung der Bundesanleihe ist komplett: Erstmals seit Jahrzehnten sind die Renditen für deutsche Staatsanleihen über alle Laufzeiten hinweg niedriger als die japanischer Staatsanleihen. Darauf hat der Vermögensverwalter Flossbach von Storch am Donnerstag in einer Mitteilung hingewiesen.

Welche Folgen die anhaltende Zinsflaute hat, lässt sich ebenfalls in Japan beobachten. Ivan Mlinaric, Geschäftsführer des Fondshauses Quant Capital, sagt daher: „Die Parallelen zwischen den Situationen in Japan und in Europa bergen für institutionelle Investoren wichtige Erkenntnisse.“

Mit einem verwalteten Vermögen von rund 1,2 Billionen Euro ist der japanische Government Pension Investment Fund (GPIF) einer der größten Pensionsfonds der Welt. Wegen der anhaltenden Niedrigzinsen in Japan seit 2012 hat der Fonds seine Staatsanleihequote von rund 60 Prozent auf 35 Prozent reduziert und die Aktienquote von 24 auf 50 Prozent erhöht. (…)

Viele Manager steuern daher um und setzen stärker auf Immobilien und alternative Anlagen wie Infrastruktur und Beteiligungsfonds, um noch laufende Rendite von rund vier Prozent zu erreichen. Für viele Pensionskassen oder andere Versorgungswerke sei das der einzige Ausweg, sagt Kopfmüller.

Bisher halten sie seiner Einschätzung nach rund zehn bis 15 Prozent Immobilien und fünf bis zehn Prozent in alternativen Investmentprodukten. Dazu zählen Infrastruktur-, Private-Equity- oder Private-Debt-Beteiligungen. Hinzu kommt: Durch die immer niedrigeren Zinskupons fällt es den Verwaltern schwerer, genügend Bareinnahmen zu generieren, mit denen laufende Renten ausgezahlt werden können.

  Handelsblatt / Finanmarktwelt