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SNB-Direktor Thomas Jordan hat an der SNB-GV die Negativzinspolitik verteidigt. Sie scheint “alternativlos”. Trotz gleichzeitig minimer Geldentwertung sind auch die Realzinsen massiv gesunken, und dies seit über zwei Jahrzehnte. Trost ist jedenfalls von dieser Seite nicht zu haben. In der NZZ schreibt Peter Fischer dazu: 

Das ursprünglich als unkonventionelles Instrument in einer Ausnahmesituation gedachte Drücken der Zinsen in negatives Territorium hält in der Schweiz nun bereits über vier Jahre an. Und die Nationalbank behält sich sogar vor, die Zinsen notfalls noch weiter nach unten zu drücken. Das schmerzt nicht nur die Sparer, es schmälert auch die Ertragskraft der Banken, die negative Zinsen ihren Depositären nur bedingt weitergeben können. Die Situation führt ausserdem zu Übertreibungen am Immobilienmarkt und ganz generell bei den Vermögenspreisen.

Die Kritik an den Negativzinsen nimmt deswegen zu – doch sind diese vielleicht gar die neue Normalität, auf die es sich einzustellen gilt? «Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eines Tages wieder zu positiven Zinsen zurückkehren werden. Wann dies genau sein wird, kann ich heute nicht sagen. Es hängt entscheidend davon ab, wie sich Inflation, Wachstum und Wechselkurs in Zukunft entwickeln», sagte Jordan an der GV in Bern.