Die NZZ am Sonntag untersucht, wie die Generationen an der Urne abschneiden. Die Daten zeigen: meist gewinnen die Alten.

In der Politik spaltet die Grossreform [STAF) Alt und Jung. Und sollte sich die Vorlage am 19. Mai auch an der Urne nach diesem Muster entscheiden, so stehen ihre Chancen sehr gut. Denn die Alten verlieren derzeit fast keine Abstimmung. 31-mal hat der Souverän in dieser Legislatur bisher abgestimmt, zu 30 Urnengängen liegen Nachbefragungen vor – und diese zeigen: Nur ein einziges Mal (3%) haben sich die über 60-Jährigen nicht durchgesetzt. Sie hätten 2016 die CVP-Initiative zur Abschaffung der Heiratsstrafe knapp angenommen, das Volk aber sagte Nein.

Die Jungen umgekehrt sind sich das Verlieren eher gewohnt. Die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen hat im selben Zeitraum sechs Abstimmungen verloren (20%), und zwar primär zu sozialen, um- weltpolitischen und grundrechtlichen Fragen. So hätten die Jungen die grosse AHV-Reform samt Zusatzfinanzierung angenommen, sie wollten die Atomkraftwerke fix abschalten und die Wirtschaft grüner machen. Umgekehrt wehrten sie sich erfolglos gegen Sozialdetektive und neue Überwachungsmittel für den Nachrichtendienst.

Die Daten sind insofern mit Vorsicht zu interpretieren, als die Basis der Befragungen häufig sehr schmal ist und die Fehlertoleranz entsprechend hoch. Sie deuten aber darauf hin, dass es bei Abstimmungen durchaus einen Altersgraben gibt – und dass sich dieser zuletzt gar noch etwas vertieft hat.