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UBS hat eine Studie mit dem Titel “Was bedeuten Negativzinsen für die Altersvorsorge” publiziert. Darin werden zwei Szenarien für die Zukunft der Performance der Kassen entsprechend der Zinsentwicklung skizziert.

Basisszenario: gradueller Zinsanstieg:
Zwar erwarten wir, dass die Zinsen steigen, jedoch nur langsam und auf ein im historischen Vergleich sehr moderates Niveau. Der Deckungsgrad einer Pensionskassen würde wegen den Kursverlusten auf dem Obligationenportfolio anfänglich fallen. Zwar halten die meisten Pensionskassen ihre Anleihen bis zum Ende der Laufzeit und Verluste wären in erster Linie ein Bucheffekt, dennoch würde es den Verbindlichkeiten ein kleineres Vermögen gegenüberstellen, was der Gesundheit der Pensionskasse schadet und das zukünftige Anlageverhalten negativ beeinflussen würde. Anfängliche Kursverluste würden durch allmählich steigende Coupons in der langen Frist kompensiert.

Alternativszenario: Negativzinsen in absehbare Zukunft
Bleiben die Zinsen auf absehbare Zeit im negativen Bereich, stellt das für Pensionskassen auch ein Problem dar. Zwar würde ein Obligationenportfolio nicht wie im Basisszenario anfänglich an Wert verlieren – bei weiter fallenden Zinsen sogar profitieren – dafür wären die Renditeaussichten auf Obligationen hoher Bonität auf lange Zeit negativ.

Die Auswirkungen langfristig negativer Zinsen auf andere Anlageklassen hängt davon ab, warum die Zinsen nicht steigen. Wiederholt sich das Umfeld der letzten Jahre – eine lockere Zentralbankpolitik mit einem moderat positiven Wirtschaftsumfeld und niedriger Inflation – so kann man positive Renditen auf Immobilien und Aktien erwarten, wenn auch nicht mehr in der Höhe der Vergangenen Jahre. Drücken die negativen oder gegebenenfalls sogar weiter fallenden Zinsen ein wirtschaftlich schwaches Umfeld aus, so können auch die Renditen auf Immobilien und Aktien sehr schwach ausfallen.

Traumszenario
Es zeigt sich, dass jedes Szenario seine Herausforderungen hat. Schaut man nur auf die Zinsentwicklung, so ist ein rascher Zinsanstieg das best-mögliche Szenario. Der Verlust wäre zwar zuerst hoch, aber von kurzer Dauer und es käme einem schlechten Anlagejahr gleich. Anfänglichen negativen Renditen auf dem Obligationenportfolio stehen langfristig höhere Renditeerwartungen gegenüber. Allerdings gilt es zu beachten, warum die Zinsen steigen und welche Auswirkungen ein Zinsanstieg auf andere Anlageklassen hat. (…) Ein Zinsanstieg, der einhergeht mit einer guten
Wirtschaftslage und moderater Inflation, und damit
mit guten Aktien- und Immobilienrenditen, wäre das
Traumszenario.

  Studie UBS