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Martin Hänggi und Samuel Blum von Libera haben in Expert Focus einen Beitrag zum Thema der Fachrichtlinie 4 – technischer Zins – verfasst. Sie schreiben dazu: “Neue Rahmenbedingungen für die Festlegung des technischen Zinssatzes und Umverteilung in der 2. Säule – ein Labyrinth ohne Ausweg?“ Nun ganz so schlimm scheint es nicht zu sein. Jedenfalls die Gefahr, in die Fänge eines Minotaurus zu geraten scheinen gering. Im Fazit ihres Beitrags heisst es:

Die neue FRP 4 bestimmt die Grundsätze, Prinzipien und Rahmenbedingen für die Empfehlung des Experten für den technischen Zinssatz. Dabei muss der Experte die in der FRP 4 festgelegte Obergrenze bei seiner Empfehlung zum technischen Zinssatz beachten. Die Obergrenze selbst ist nicht als empfohlener technischer Zinssatz der SKPE zu verstehen. Mit der FRP 4 werden dem Experten einerseits klare Vorgaben gemacht, andererseits wird ihm ein beträchtlicher Spielraum bei der Interpretation und der Umsetzung offengelassen.

Dies zeigt sich exemplarisch darin, dass sogar die formelbasierte Obergrenze für die Empfehlung des Experten zum technischen Zinssatz in vom Experten begründeten Ausnahmefällen überschritten werden darf. In diesem Sinne spiegelt die neue FRP 4 gut die Landschaft in der Schweiz wider, mit über 1600 Vorsorgeeinrichtungen, die jede ihre individuellen Merkmale und eigenen Strukturen aufweisen. Es ist zu hoffen, dass die neue FRP 4 den Risikodialog zwischen dem Experten und den Vorsorgeeinrichtungen weiter fördert und damit die zweite Säule langfristig gesichert bzw. gestärkt werden kann.

  Beitrag Hänggi / Blum