Die NZZ am Sonntag berichtet über den Rückgang der Reserven resp. des Deckungsgrads der Pensionskassen 2018 auf Basis der Complementa-Zahlen.

Das schlechte Anlagejahr hat in den Bilanzen der Vorsorgeinstitute tiefe Spuren hinterlassen. Der durchschnittliche Deckungsgrad ist gemäss Complementa in nur einem Jahr von 108 auf 102,2% abgestürzt. Auf einem solch tiefen Niveau befanden sich die Reserven der Kassen letztmals im Jahr 2013.

image«Nach unserer Berechnung ist per Ende Jahr eine von zehn privatrechtlichen Pensionskassen in eine Unterdeckung geraten», sagt Complementa-Chef Heinz Rothacher, «für manche dieser Kassen stellt sich nun die Frage, ob sie die Beiträge erhöhen müssen, um die finanzielle Lage wieder ins Lot zu bringen.» Liegt der Deckungsgrad unter 100%, sind per Gesetz Massnahmen zur Bereinigung der Situation vorgeschrieben.

Dass das Reservepolster so rasch geschmolzen ist, liegt aber nicht nur an den Verlusten an den Finanzmärkten. Ein zweiter Faktor ist die Umverteilung von den Erwerbstätigen zu den Rentnern. Die Oberaufsicht der beruflichen Vorsorge beziffert den Effekt auf 7 Mrd. Fr. pro Jahr. Der Grund sind überhöhte Umwandlungssätze für die Rentner. Gemäss der Kalkulation von Complementa wäre für eine 65-jährige Person ein Umwandlungssatz von 4,9% realistisch. Der Wert basiert auf der aktuellen Lebenserwartung und einer langfristigen Rendite von 2%. Zum Vergleich: Seit 2000 haben die Pensionskassen dank den höheren Zinsen noch eine Rendite von 2,7% erzielt.

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