Barbara Ottawa hat in IPE einen aufschlussreichen und klugen Artikel über den aktuellen Stand der 2. Säule verfasst.
September 7, 2018
IPE: Top 1000 Pension Funds 2018
The asset pool of Europe’s leading 1000 retirement funds now exceeds €7.22trn – a 2.49% increase over last year’s 4.45%.
PK-Statistik 2017: provisorische Werte
Das Bundesamt für Statistik hat provisorische Werte der Statistik 2017 veröffentlicht. Erkennbar ist: Die Bilanzsumme ist kräftig gestiegen, Zunahmen in geringerem Masse sind erkennbar bei den Leistungen, den Leistungsbezügern, den Beiträgen und der Anzahl Versicherter. Weiterhin stark rückläufig ist die Zahl der Vorsorgeeinrichtungen.
Prov. PK-Statistik 2017 / Tages-Anzeiger
Mindestzins: SGB verlangt Korrektur
Zentralsekretärin Gabriela Medici kritisiert die Empfehlung der BVG-Kommission zum Mindestzins 2019.
Die Empfehlung der BVG-Kommission zuhanden des Bundesrats verschärft die Probleme der Arbeitnehmenden in der Altersvorsorge. Die Renten aus der zweiten Säule sinken weiter und die künftigen Rentnerinnen und Rentner werden immer weniger im Portemonnaie haben. Eine Mindestverzinsung von unter 1% ist ein Tabubruch. Sie führt nicht nur zu weiter sinkenden Renten, sondern erschüttert das Vertrauen der Versicherten in die zweite Säule nachhaltig. Nun muss der Bundesrat korrigierend eingreifen. (…)
Würde der Bundesrat der Empfehlung der BVG-Kommission folgen, würde der Mindestzins erstmals in der Geschichte der zweiten Säule unter 1% fallen. Das ist nicht akzeptabel. Denn die Pensionskassen konnten ihre Reserven im 2017 deutlich aufstocken. Und sie erwirtschafteten Renditen zwischen 7 bis 8 Prozent. Die schrittweise, massive Senkung des Mindestzinses der letzten Jahre ist Resultat von unbegründeter Schwarzmalerei. Dies belegen die Zahlen des Credit Suisse Index’: So erreichten in den letzten 6 Jahren die Schweizer Pensionskassen im Durchschnitt eine Performance von rund 5.5 Prozent. Eine Mindestverzinsung von 1.25 Prozent wäre für die Pensionskassen unter diesen Umständen kein Problem gewesen.
Neues Vorsorgebarometer von Raiffeisen und ZHAW
Das Vorsorgebarometer dokumentiert die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage 2018. Das in Zusammenarbeit von Raiffeisen und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelte Vorsorgebarometer soll die Einstellung der Bevölkerung zur Altersvorsorge aufzeigen.
Basis für das Barometer bilden eine repräsentative Bevölkerungsbefragung und ausgewählte ökonomische Daten. In die Umfrage wurden zudem aktuelle Themen aufgenommen: Die befragten Personen äussern sich zur geplanten Einschränkung beim Kapitalbezug aus den Pensionskassen und zur Volksinitiative für einheitliche Beitragssätze.
Zum Thema Verantwortung heisst es in der Studie: Der überwiegende Teil der Bevölkerung sieht die Verantwortung für die finanzielle Altersvorsorge bei sich selbst. Ein relativ geringer Anteil sieht die Verpflichtung beim Staat und noch seltener wird die Verantwortung dem Arbeitgeber zugeordnet. Mit steigendem Alter steigt auch die Überzeugung, dass man selbst verantwortlich ist. Auffällig sind die regionalen Unterschiede zwischen der Deutschschweiz und den lateinischen Sprachregionen: Im Tessin wird dem Staat eine vergleichsweise grössere Verantwortung zugeschrieben und in der Romandie dem Arbeitgeber.
Das Vertrauen in die 3. Säule, die private Altersvorsorge, ist am höchsten gefolgt von der beruflichen Vorsorge. Besonders jüngere Personen stehen den Sozialwerken kritisch gegenüber. Der AHV wird am wenigsten vertraut. Aufgrund der demografischen Entwicklung kommt mit der AHV die staatliche Vorsorge zunehmend unter Druck.
Die Mehrheit der Bevölkerung möchte weiterhin einen Teil des Altersguthabens von der Pensionskasse als Kapital beziehen können. Ein Viertel der befragten Personen ist der Ansicht, dass es erlaubt sein soll, das gesamte Guthaben bei der Pensionskasse als Kapital zu beziehen.
Der Mehrheit der Bevölkerung gefällt die Stossrichtung der Initiative für einheitliche Beitragssätze. Unter den Personen, die keine Angaben gemacht haben oder angaben, keine Meinung zur Initiative zu haben, sind viele aus der Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen. Am grössten ist die Zustimmung unter den 51- bis 65-Jährigen, also in der Altersgruppe, die von der Initiative direkt angesprochen wird.