Michael Ferber schreibt in der NZZ über den Wechsel der Pensionskassen von den traditionellen Perioden- zu den neuen Generationentafeln.
Immer mehr Pensionskassen setzen aber auf die sogenannten Generationentafeln, die eine Annahme über die zukünftige Lebenserwartung einberechnet haben. Dabei wird das für eine erwartete Zunahme nötige Vorsorgekapital direkt zurückgestellt. Laut dem Bericht der OAK BV ist der Anteil der Verpflichtungen der Schweizer Pensionskassen, die mit Generationentafeln bilanziert werden, im vergangenen Jahr um weitere 7 Prozentpunkte auf 43% gestiegen. Damit entspreche der Anteil der Verpflichtungen, die mit Generationentafeln bilanziert würden, fast dem Anteil der Verpflichtungen, die noch mit Periodentafeln bilanziert würden, heisst es in dem Bericht.
Für Lukas Riesen, Partner bei der Beratungsgesellschaft PPCmetrics, sind Periodentafeln ein Auslaufmodell. Er sieht zwei Grundprobleme. Bei ihrer Anwendung basierten die erwarteten Renten nicht auf einem «best estimate». Renten-Cashflows würden mit Periodentafeln zu tief eingeschätzt. Die erwartete Zunahme der Langlebigkeit dürfe nicht vernachlässigt werden. Zudem würden bei der Anwendung von Periodentafeln Rückstellungen für die Zunahme der Langlebigkeit bis zum Bilanzstichtag gemacht, nicht jedoch für die gesamte Dauer dieser bereits versprochenen Leistungen.
Periodentafeln beruhen ausschliesslich auf historischen Sterblichkeitswerten. Riesen zitiert aus der Diskussionsrunde eines Ende Juni abgehaltenen Anlasses zu diesem Thema: «Bei Periodentafeln nimmt eine Pensionskasse quasi einen Regenschirm mit, weil es gestern geregnet hat. Bei Generationentafeln nimmt sie einen solchen mit, weil die Wetterprognose schlecht ist.»
Anteile der Nutzung von Perioden- und Generationentafeln gemäss Swisscanto-Studie 2018