In der NZZ verweist Nicole Rütti auf die in Fachkreisen bekannte Tatsache, dass die Zuwanderung die Sozialwerke kurzfristig entlastet, aber langfristig zu beträchtlichen Nettokosten führt, insbesondere mit einem so massiv unterfinanzierten Umlagesystem wie der schweizerischen AHV.

Je nach Blickwinkel gerät man für die Schweiz zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Unbestritten ist, dass die ausländischen Staatsangehörigen kurzfristig zur Finanzierung und Sicherung der ersten Säule beitragen. Die aus der EU eingewanderten Personen beteiligten sich anteilsmässig mit 25,8% an der Finanzierung von AHV und IV und bezogen 2017 bloss 15,4% der Gesamtsumme der individuellen Leistungen. Anders fällt allerdings die längerfristige Bilanz aus: Nicht einberechnet sind hierbei nämlich die späteren Renten, die auch den ausländischen Beitragszahlern zustehen. Diese dürften die AHV in 30 bis 40 Jahren entsprechend belasten.

Hinzu kommt eine überdurchschnittlich hohe Quote beim Bezug von Arbeitslosentaggeldern: Für Personen aus Drittstaaten ist sie beinahe viermal so hoch, für EU-Zugewanderte mehr als doppelt so hoch wie bei den Schweizern. Schweizer steuern 70,4% der Arbeitslosenversicherungsbeiträge bei, beziehen aber nur 55% der ausgerichteten Arbeitslosenleistungen. Sie gehören damit klar zu den Nettozahlern. Ausserdem ist das Risiko, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, bei den Ausländern deutlich höher.

Eine jüngst aktualisierte Studie gelangt gleichwohl zum Schluss, dass die Fiskalbilanz – Differenz zwischen Steuern und Sozialbeiträgen, welche die Zugewanderten einzahlen, und staatlichen Leistungen und Sozialleistungen, die sie beziehen – für die Schweiz auf kurze Sicht positiv ausfällt. Die Zugewanderten zahlen mehr ein, als sie beziehen – und zwar monatlich 729 Fr. pro Haushalt. Langfristig ist die Fiskalbilanz jedoch negativ. Pro Haushalt resultiert ein monatliches Minus von 405 Fr. Hauptursache ist, dass die zugewanderte Bevölkerung altert (ebenso wie die einheimische). Belastet wird die Bilanz ausserdem dadurch, dass gut ausgebildete Zuwanderer tendenziell weniger lange in der Schweiz bleiben als weniger gut ausgebildete.

  NZZ / Untersuchung Die Volkswirtschaft