Cloé Jans, Politologin beim Forschungsinstitut GFS Bern, welches die
Umfrage zur AHV durchgeführt hat, bietet in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger ihre Interpretation der Ergebnisse an. Auszüge:

Das Stimmvolk hat die Altersvorsorge 2020 abgelehnt, auch wegen des Rentenalters 65 für Frauen.
Rentenalter 65 für Frauen wurde seither breit diskutiert. Offenbar reifte dabei die Erkenntnis, dass es angesichts des grossen Problemdrucks ein Entgegenkommen der Frauen braucht. 66 Prozent der Befragten unterstützen diese Massnahme. Damit wird ein höheres Frauenrentenalter gar breiter unterstützt als die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Das ist ein wichtiger Indikator dafür, dass ein höheres Frauenrentenalter Realität werden könnte.

Rentenalter 66 für Mann und Frau hat indes eine deutlich tiefere Zustimmung.
Ja, nur noch 44 Prozent der Befragten können sich das vorstellen. Es gibt Vorbehalte gegenüber einem höheren Rentenalter. In unserer Studie unterstützen 70 Prozent der Befragten die Aussage: «Solange es schwierig ist, zwischen 50 und 60 noch eine Arbeitsstelle zu finden, ist eine Diskussion über die Erhöhung des Rentenalters müssig.» Aber: Die Befragten sind durchaus bereit, über neue Lösungen zu diskutieren wie etwa eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters. Alle Akteure müssten aber aufzeigen, wie ältere Arbeitnehmer über das Alter von 65 Jahren hinaus weiterarbeiten könnten.

TA