image

Die Oberaufsichtskommission hat die Ergebnisse ihrer Statistik für das Jahr 2017 publiziert. In der Medienmitteilung wird dazu ausgeführt:

Die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen waren im Jahr 2017 aufgrund des tiefen Zinsniveaus vergleichbaren Risiken wie in den beiden Vorjahren ausgesetzt. Gleichzeitig konnte dank einer ausserordentlich hohen Aktienperformance die durchschnittliche Netto-Vermögensrendite deutlich erhöht werden (6.9% gegenüber 3.6% im Vorjahr). Entsprechend verbesserten sich die ausgewiesenen Deckungsgrade im Durchschnitt auf 110.8% (gegenüber 107.1% im Vorjahr).

Trotz weiteren Senkungen bleiben indes die durchschnittlichen künftigen Zinsversprechen mit 2.75% deutlich über dem durchschnittlichen technischen Zinssatz von 2.22%. Entsprechend hoch fällt die ungewollte Umverteilung von aktiven Versicherten und Arbeitgebern zu Rentenbezügern aus. Diese betrug in den letzten Jahren knapp 1% der gesamten Vorsorgekapitalien resp. rund 7 Milliarden Franken pro Jahr.

Zur Frage der anhaltenden Finanzierungslücke heisst es:

Auf der Verpflichtungsseite sind über die vergangenen Jahre grosse Anpassungen vor allem bezüglich des technischen Zinssatzes vorgenommen worden. Damit ist das System der beruflichen Vorsorge sicherer geworden. Auch im Jahr 2017 haben viele Vorsorgeeinrichtungen die technischen Zinssätze und in vergleichbarem Ausmass die zukünftigen Zinsversprechen gesenkt.

Allerdings bleiben die durchschnittlichen künftigen Zinsversprechen mit 2.75% bei den Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie bzw. 3.12% bei den Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie weiterhin substantiell höher als die durchschnittlich verwendeten technischen Zinssätze von 2.22% bzw. 2.61%. Bleibt das Marktzinsniveau auf dem aktuellen tiefen Stand, so werden einige Vorsorgeeinrichtungen nochmals Anpassungen zur Sicherung der laufenden Renten und der zukünftigen Rentenversprechen vornehmen müssen.

Schliesslich verweist die OAK auch auf die Situation jener Destinatäre, die jetzt mit teilweise sehr tiefen Umwandlungssätzen in Rente gehen:

Viele Neurentner, die in der Vergangenheit zur Nachfinanzierung der Renten früherer Rentnergenerationen beigetragen haben, sind nun ihrerseits mit teilweise markant tieferen Umwandlungssätzen konfrontiert. Sollten in der Zukunft Überschüsse auf dem Vorsorgekapital der Rentner erzielt werden, sind darum in erster Priorität jene Renten zu erhöhen, die auf solch tieferen Umwandlungssätzen basieren. Für das Funktionieren der zweiten Säule braucht es intakte Solidaritäten zwischen den aktiven Versicherten und allen Rentnergenerationen.

  Mitteilung OAK Unterlagen Pressekonferenz / Bericht zur finanziellen Lage SRF