Christoph Mörgeli kommentiert in der Weltwoche den genialen AHV-Deal des SR-Schattenkabinetts. Es setzt sich laut Artikel in der NZZaS aus folgenden Fädenziehern zusammen: Christian Levrat (SP), Paul Rechsteiner (SP), Karin Keller-Sutter (FDP), Philipp Müller (FDP), Ruedi Noser (FDP), Konrad Graber (CVP) und Pirmin Bischof (CVP).

Worin bestehen die Heldentaten dieser glorreichen Sieben? Sie haben eine Rentenreform gebastelt, die das Volk bachab schickte. Dann haben sie die Verfassung gebrochen und die ­Demokratie zerstört, indem sie die Masseneinwanderungsinitiative nicht umsetzten. Und jetzt wollen sie die gescheiterte AHV-Reform mit der gescheiterten Unternehmenssteuer­reform verknüpfen. Denn minus mal minus gleich plus. Die geheime Gesellschaft der magischen Sieben spielt Bundesrätlis – an Finanz­minister Ueli Maurer vorbei. An der SVP vorbei. An 39 Ständeratskollegen vorbei. Dafür händchenhaltend mit Economiesuisse, Arbeitgeberverband und Gewerkschaften.

Noch kennen wir die Einheit der Materie. Das Volk muss von der Notwendigkeit einer AHV-Reform überzeugt werden. Das Volk muss von der Notwendigkeit einer Unternehmenssteuerreform überzeugt werden. Jetzt binden superschlaue Strategen zusammen, was nicht zusammengehört. Die Jahrmarktgaukler kaufen die Bürger mit Zuckerwatte. Folgen wir ihren Vorschlägen, zahlen wir ständig noch mehr. Demnächst verknüpfen diese Zauberer ihre Steuer/AHV-Vorlage auch noch mit dem Bau einer neuen Sprungschanze. Oder mit einer Gratiskinderkrippe für alle. Oder mit der Abgabe einer feinen Lila-Milka – die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt.