Werner Enz schreibt in der NZZ:

Der Rückzug von Axa aus dem vollen Anlagerisiko kommt nicht von ungefähr: Über die Jahre sind den Lebensversicherungen auch von bürgerlichen Politikern immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen worden. Die Wiederwahl ist wichtiger, als für ein nachhaltiges Vorsorgesystem zu sorgen. Die gesetzlich fixierten Umverteilungen von Jung zu Alt und von Reich zu Arm richten im Vorsorgesparen einen grossen, wachsenden Schaden an. Der gesetzliche Rentenumwandlungssatz von 6,8% ist eine Zumutung, der Jahrmarkt zur Fixierung des BVG-Mindestzinses ebenfalls.

Der Gewinn-Verteilschlüssel, die sogenannte Legal Quote, schränkt die Lebensversicherer schon seit Jahren ein und spiegelt das Misstrauen der Politik. Mit dem Ausstieg der Axa aus der BVG-Vollversicherung stellt sich jetzt mit neuer Dringlichkeit die Frage, wie das Alterssparen der KMU-Betriebe reorganisiert werden könnte. Die Lebensversicherer stehen je länger, je weniger bereit, Anlagerisiken auf ihre Bilanzen zu nehmen. Da fragen sich viele, wer es denn tun wird, wenn nicht sie.

  NZZ