Entgegen allen Unkenrufen werden in der Schweiz immer noch viele neue Fonds aufgelegt. Das hat nicht zuletzt steuerliche Gründe, schreibt Claudia Gabrial in der NZZ.

Warum werden in der Schweiz noch Unmengen kleiner Fonds aufgelegt? Der Hauptgrund dürfte die Stempelsteuer sein. Fonds sind von dieser befreit, und zwar sowohl bezüglich der Wertschriftentransaktionen, die sie selber tätigen, als auch der Ausgabe und der Rücknahme von Fondsanteilen. Für Versicherer, Family-Offices und Pensionskassen ist es darum lukrativ, ihre Investments in Fonds-Form zu fassen (z. B. Eineinleger-Fonds von Pensionskassen). Die Branche blickt denn auch mit einer gewissen Sorge auf die Bestrebungen zur Abschaffung der Stempelsteuer, so positiv ein solcher Schritt für den Finanzplatz insgesamt wäre. (…)

Immer wichtiger werde auch, dass Private-Labelling-Anbieter für die Pensionskassen die Stimmrechte an den Generalversammlungen zu relativ günstigen Kosten professionell wahrnehmen könnten, so wie es seit der Minder-Initiative erforderlich sei, sagte Eugène Del Cioppo von der UBS. Dennoch sorgt er sich um künftiges Neugeschäft, sollte die Stempelsteuer sinken – und damit war er in der Diskussionsrunde nicht der Einzige.

  NZZ