imageIwan Deplazes, Leiter Asset Management, Swisscanto Invest, hat der Schweizer Versicherung ein Interview zum Thema  veränderte Anlagestrategien der
Pensionskassen und die Chancen auf einen Mehrertrag gegeben. Auszüge:

Tiefe Zinsen bleiben für die Manager von Pensionskassen auch 2019 eine grosse Herausforderung. Wie lassen sich die Erträge steigern?
Iwan Deplazes: Höhere Erträge können durch die Beimischung von alternativen festverzinslichen Anlagen oder zusätzlichen Anlagekategorien erreicht werden. Das kann unabhängig vom Zinsniveau zu einem besseren Risiko- Ertrags-Verhältnis führen, etwa, indem man sich gegen Inflation schützt oder von steigender Bonität einzelner Emittenten profitiert.

Vorsorgeeinrichtungen sind traditionell in Festverzinslichen, Aktien und Immobilien investiert. Wo sehen Sie Änderungen in der Asset Allocation?
Die «Swisscanto-Pensionskassenstudie 2018» bestätigt den aktuellen Trend der Umschichtungen von Obligationen zu Immobilien. Die drei traditionellen Anlageklassen der Pensionskassen werden mit Hypotheken, nachrangigen Anleihen und Nebenwerten angereichert. Zudem können andere Anlageklassen wie Rohstoffe oder Private Investments das Risiko-Ertrags-Profil eines solchen Portfolios verbessern.

Welchen Stellenwert wird Fixed Income künftig haben?
Wir gehen davon aus, dass Obligationen ihren alten Stellenwert wieder haben werden sobald die Phase der ausserordentlichen Geldpolitik zu Ende geht. Das muss allerdings nicht heissen, dass die Renditen wieder auf vergangene Niveaus ansteigen, denn mittelfristig wird die Inflation moderat bleiben. Die Realverzinsung, also der Zins nach Abzug der Inflation, dürfte dann knapp positiv sein. Bis dahin dürften Obligationen aber unbeliebt bleiben.