imageAxel P. Lehmann, Präsident der UBS Schweiz, hat in der NZZ seine Überlegungen zur Reform der Altersvorsorge publiziert.

Auch bei der zweiten Säule bedarf es neuer Ansätze. Dies wird durch das aktuelle und langanhaltende Tiefzinsumfeld unterstrichen. Als die Zinsen sanken, konnten die Vorsorgeeinrichtungen, die im Durchschnitt 30 Prozent in Obligationen halten, vom steigenden Anleihewert profitieren. Nun sind wir an einem schmerzhaften Tiefpunkt angekommen. Den Pensionskassen gehen jährlich Hunderte von Millionen Franken verloren durch Mindereinnahmen wegen tiefer Zinsen und Mehrausgaben aufgrund von Negativzinsen auf Kapitaleinlagen.

Am Ende zahlt der Versicherte, dessen Alterskapital heute weit weniger Wachstumspotenzial hat. Auch wenn die Zinsen wieder steigen, wird es nicht schlagartig besser. Wir erwarten einen langsamen, gemächlichen Zinsanstieg – die Renditen erhöhen sich nur sehr graduell, während die Anleihen an Wert verlieren. Mögliche Diskussionspunkte, um das Rentenkapital zu erhöhen, sind Einzahlen ab dem ersten Arbeitsjahr, Aufschub der Pensionskassenrente und mehr Mitbestimmung bei der Anlageentscheidung.

  NZZ