Die Vorsorgeeinrichtungen müssen auf den 900 Mrd. Fr. verwalteter Vermögen 2% Minusperformance wegstecken.
Doch ihre Jahresrechnung ist mit Pflichtzinsen belastet, die je nach Situation zwischen 1 und 3% betragen, schreibt Thomas Hengartner in der Finanz und Wirtschaft.

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Der im Vorsorgegesetz festgeschriebene Rentenumwandlungssatz ist zu hoch und kommt die Pensionskassen teuer zu stehen. Nun droht für 2018 auch noch ein negatives Anlageergebnis. Gemäss Christian Fitze vom Investmentberater Ecofin wird die Performance der Vorsorgeträger «in einer Spanne zwischen –2 und –4%» zu liegen kommen. Ohne Rücksicht darauf müssen die Institutionen der obligatorischen beruflichen Vorsorge den Guthaben von Rentnern und Erwerbstätigen Pflichtzinsen gutschreiben. Dieser Aufwand liegt je nach Konstellation einer Kasse zwischen 1,5 und 4,5%.

Die Pflichtzinsen trotz des Investmentmankos zu leisten, wird zur Herausforderung für die Pensionskassen. Die Gesamtbelastung wird sich voraussichtlich auf 4% der betreuten Vermögen belaufen, was bezogen auf die 900 Mrd. Fr. Vorsorgeguthaben aller Pensionskassen einem Fehlbetrag von 36 Mrd. Fr. gleichkommt.  Deswegen verschlechtert sich die Finanzlage der Vorsorgeeinrichtungen merklich.

«Der durchschnittliche Deckungsgrad ist von 108% zu Jahresbeginn bis Mitte Dezember auf 103,7% gesunken», schätzt Heinz Rothacher vom Risikomanager Complementa. Der Deckungsgrad misst das Verhältnis von Vermögen zu Verpflichtungen. Der Investmentberater Ecofin geht davon aus, dass die Kassen zum Jahresende «vier bis sechs Deckungsgradprozente » einbüssen werden. Christian Fitze hält fest, negativ ausfallende Jahresergebnisse seien «statistisch gesehen nicht aussergewöhnlich». Bereits 2011 und 2015 reichte das Anlageergebnis der Kassen nicht für die Zahlung der geschuldeten Zinsen.

  Artikel FuW