“Obligationen raus, illiquide Anlagen wie Immobilien, Private Equity oder Infrastruktur rein – dies war bei der Anlage der Vorsorgegelder von Schweizer Pensionskassen in den vergangenen Jahren ein Trend. Deren Anteil am Gesamtvermögen der Kassen ist gemäss dem Bundesamt für Statistik im Zeitraum 2004 bis 2016 um 7 Prozentpunkte auf 24% gestiegen”, schreibt Michael Ferber in einem Bericht zur Jahrestagung der PPCmetrics in der NZZ.

Die Messung ihrer Renditen und Risiken ist anspruchsvoll. Bei der BVK betrage der Anteil von illiquiden Anlagen an der Bilanz 32%, sagte Thomas Schönbächler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Pensionskasse, an dem Anlass. Davon entfallen 18 Prozentpunkte auf Immobilien, 4 auf Hypotheken, 8 auf Schuldscheindarlehen und Privatplatzierungen sowie 2 auf alternative Anlagen.

Als Vorteil solcher Anlagen gilt die sogenannte Illiquiditätsprämie. Da sie in Krisenzeiten schlechter gehandelt werden können und folglich auch ihre Risiken grösser sind, sollen solche Investitionen höhere Renditen bringen. Diese Prämie sei wissenschaftlich analysiert und nachgewiesen, ihre Höhe sei allerdings umstritten und schwierig messbar, sagte Schönbächler.

Um auf die Risiken zu reagieren, habe die BVK bei Immobilien die ganze Wertschöpfungskette – also den Kauf, die Entwicklung, das Bauen, den Betrieb und den Verkauf – im eigenen Haus, sagte Schönbächler. Die BVK definiere beim Einstieg in Anlagen mit Marktrisikoprämien, unter welchen Voraussetzungen sie wieder aussteige. Zudem gelte es, stets auf die Kosten zu achten.

Andreas Reichlin, Partner bei PPCmetrics, pflichtete ihm bei: Die Basis für die Berechnung der Gebühren etwa von Private-Equity-Anlagen könne sehr komplex sein. Die effektiven Gebühren hingen von verschiedenen Faktoren ab, die zum Teil vor einer Investition nicht bekannt seien. Zudem kenne der Anbieter eines Produkts dessen Stärken und Schwächen besser als die Investoren.

  NZZ