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Jürg Walter (Libera) und Stephan Wyss (Prevanto) beschäftigen sich in Expert Focus 18/10 mit Fragen der Solidarität, mit denen die Pensionskassen angesichts des zu hohen Mindestumwandlungssatzes verstärkt konfrontiert sind.

Im Fazit halten sie fest:

Gewollte Solidaritäten sind ein wichtiges Element in der beruflichen Vorsorge. Dazu gehören insbesondere die Solidaritäten im Bereich von Tod und Invalidität. Systematische und langjährige Umverteilungen passen hingegen weniger zur im Kapitaldeckungsverfahren finanzierten beruflichen Vorsorge. So sind langjährige und beträchtliche Unterschiede in der Verzinsung der Kapitalien von Versicherten zu Rentnern zwar möglich, aber nicht die Idee der beruflichen Vorsorge.

Der Stiftungsrat einer VE sollte die eingegangenen Solidaritäten und Umverteilungen und deren Ausmass kennen und überwachen, aber auch gezielt entscheiden, ob diese beibehalten werden sollen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zu denken ist dabei an die Anpassung der technischen Parameter oder die Einführung von flexiblen Vorsorgemodellen wie beispielsweise die variable Rente oder die individuelle Wahl der Anlagestrategie mit einer 1e-Vorsorgelösung.

Ein «korrekt» oder vorsichtiger festgelegter Umwandlungssatz ergibt jedenfalls ein tieferes Zinsversprechen und reduziert die Pensionierungsverluste, was eine bessere Gleichbehandlung der Destinatäre bezüglich Verzinsung erlaubt.

  Artikel Walter/Wyss