imageIn einem Interview mit der Handelszeitung warnt Reto Spring, Präsident des Finanzplanerverbands FPVS, die Jungen. Auszüge:

Das Liquiditätspolster ist angespart, die Versicherungen sind abgeschlossen. Wie viele Prozent des Einkommens sollen zusätzlich fürs Alter gespart werden?
Bei einem Bruttolohn von bis zu 100’000 Franken sollten 10 Prozent in die private Altersvorsorge investiert werden. Bei höheren Löhnen ist es sinnvoll, 20 Prozent dafür aufzuwenden.10 bis 20 Prozent des Bruttoeinkommens klingt erst einmal nach viel. Doch das ist notwendig, um die Einbussen resultierend aus der Plafonierung der AHV und der Umverteilung in der BVG zu kompensieren. Je höher die überobligatorischen Lohnbestandteile sind, desto stärker kommen diese Effekte zum Tragen.

Die Renteneinbussen der heute dreissigjährigen Arbeitnehmer werden zwischen 25 bis 35 Prozent auf den ausgewiesenen Prognosen betragen. Somit ist rund ein Drittel ihrer BVG-Altersrente nicht mehr gesichert. Daher lohnt es sich, diese absehbare Lücke über die private Vorsorge zu versichern. Unter Fachleuten sind diese Einbussen unbestritten, auch wenn Ihnen das Ihre Pensionskasse und Politiker so nie sagen würden.

Damit wird den Dreissigjährigen ein existenzieller Bestandteil der Altersvorsorgefehlen. Wie sollen sie das ausgleichen – mit der dritten Säule?
Das alleine reicht wohl nicht. Im Beispiel des Arbeitnehmers mit 100’000 Franken Einkommen sollten zwei Drittel des Sparbedarfs von 10’ 000 Franken gesichert – beispielsweise über die dritte Säule – angespart werden. Der restliche Drittel kann flexibel investiert werden, je nach Budget. Für wirklich gut verdienende ist die Einbusse noch grösser, für sie wird die Hälfte der prognostizierten Rente von privaten Investments abhängen. Das glauben heute viele nicht.

Bringt es etwas, wenn Dreissigjährige diese Einbussen über einen Einkauf in die Pensionskasse zu kompensieren versuchen?
Für diese Generation ist das komplett der falsche Ansatz, weil sie so Geld in eine Blackbox investieren. Das wäre eine garantierte Geldvernichtung über die kommenden dreissig bis vierzig Jahre. Der kurzfristige Steuervorteil wird über diesen langen Zeitraum stark verwässert. Die Rentensicherung klappt nur über private Vorsorge.

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