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Die NZZ beschäftigt sich mit der Frage steigender Leerbestände bei Mietwohnungen.

Bereits 2011 hat Avenir Suisse einmal untersucht, wie viel Leerstand es braucht, damit die Wohnungspreise konstant bleiben. Die Ökonomen der Denkfabrik kamen damals auf einen Wert von etwa 1,15%. Wüest Partner (WP) hat nun diese Frage wiederaufgenommen und ebenfalls Berechnungen angestellt. Wie das Unternehmen in der neusten Ausgabe seiner Publikation «Immo-Monitoring» schreibt, sieht es den Gleichgewichtswert beim Leerstand heute bei etwa 1,3%.

Unabhängig davon, welchen der beiden Werte man nimmt: Mit der erwähnten Leerstandsquote von 1,62% lag das Wohnungsangebot im Sommer landesweit betrachtet klar über dem notwendigen Wohnungsvorrat. Noch deutlicher wird die Überversorgung laut WP, wenn man die erwartete Wohnbautätigkeit im laufenden Jahr und die geschätzte Zunahme der Haushalte mit einbezieht. Per Ende 2018 wird der Überschuss auf 31’000 Wohnungen veranschlagt.

Die 31’000 überzähligen Woh­nungen verteilen sich jedoch höchst unterschiedlich auf die verschiedenen Kantone – so wie sich auch die Leerstandsquoten ganz verschieden prä­sentieren. So fehlen laut WP beispielsweise im Kanton Zürich nach wie vor 800 Wohnungen, während der Aargau 6000 zu viel hat (vgl. Grafik). Zwischen 2017 und 2018 hat sich die Situation im ­Kanton Zürich allerdings deutlich ­verbessert, indem sich der Mangel von 2300 auf 800 Wohnungen verringerte – was allerdings nicht heissen muss, dass die Stadt selber besser mit Wohnungen versorgt ist: die Bautätigkeit fand vor allem ausserhalb der Stadtgrenze statt.