Die Handelszeitung hat Martin Janssen zur Abstimmung interviewt. Auszüge:

Welche Vorbilder gibt es für die Schweiz international?
Einst war die Schweiz selbst Vorbild. Jetzt aber sind viele Länder der Schweiz ein paar Schritte voraus. Schweden, Polen und auch einige Länder in Südamerika machen es heute besser. In Schweden etwa hat man bereits in den 1990er Jahren radikal umgebaut und automatische Stabilisatoren eingeführt. Diese halten das System längerfristig im Gleichgewicht. Solche Ideen täten der Schweiz heute gut.

Soll die private Vorsorge stärker gewichtet werden?
Wünschenswert für die Pensionskassen wären mehr Autonomie, mehr Freiheit und mehr Transparenz. Und mehr Wettbewerb würde dem System auch gut tun. In der dritten Säule braucht es viel tiefere Kosten, beispielsweise über weniger Zutrittsbarrieren. Es braucht aber ebenso viel mehr Transparenz.

Was raten Sie jungen Menschen nach dem Entscheid vom Sonntag?
Junge müssen ihre Vorsorge selbst in die Hand nehmen. So sollten sie das Maximum in die 3. Säule einzahlen und so auch von Steuerabzügen profitieren. Wenn immer möglich, sollten sie darüber hinaus weiter sparen und diversifizierte reale Aktiva, zum Beispiel Aktien, kaufen. Auch Unternehmer können oft einfacher vorsorgen. Damit können sie sich vor zukünftigen Veränderungen bei der Altersvorsorge schützen. Ansonsten könnten sie in Zukunft zu den Verlierern zählen.

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