imageDer Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands ASIP, Hanspeter Konrad, spricht sich in der NZZ überzeugt und unmissverständlich für die AV2020 aus. Konrad schreibt u.a.:

Positiv festzuhalten ist, dass das Rentenniveau garantiert bleibt. Das Parlament hat nämlich verschiedene Ausgleichsmassnahmen beschlossen. Die Umsetzung dieser Massnahmen ist mit Mehrkosten verbunden. Diese Mehrkosten tragen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam. Wer diese Massnahmen kritisiert, verkennt, dass alle anderen erwogenen Massnahmen am Schluss im Parlament chancenlos waren.

Dieses Beispiel zeigt, dass die immer wieder zu hörenden Behauptungen, bei einem Nein wäre eine Neuauflage mit Einzelvorlagen rasch umsetzbar und mehrheitsfähig, jeder Grundlage entbehren und weltfremd sind. Sie lenken von den eigentlichen Problemen ab.

Mit der Erhöhung des Rentenalters für Frauen und der Harmonisierung des Referenzrücktrittsalters wird ein langjähriger Verfassungsauftrag (gleiche Rechte für Mann und Frau) umgesetzt. Massnahmen, wie eine auch nur schrittweise Erhöhung des Rentenalters über die beschlossenen 65 Jahre hinaus – zum Beispiel im Rahmen einer Stabilisierungsregel –, mögen sachlogisch als richtig empfunden werden, finden aber im heutigen angespannten wirtschaftlichen Umfeld sowie im politischen Links-rechts-Konflikt keine Mehrheiten und sind auch unter den Sozialpartnern umstritten.

Das Fundament unserer Altersvorsorge ist immer noch intakt, es ist aber zwingend und dringend an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Nutzen wir die Chance, heute den Reformstau zu beenden.

  NZZ