Monika Rühl, Economie Suisse, kommentiert die Tamedia-Umfrage:

Wer die Abstimmungsvorlage zur Reform der Altersvorsorge siegessicher als einzig möglichen Kompromiss zu verkaufen versuchte, hat die Rechnung ohne die Jungen gemacht. Dies geht klar aus der jüngsten Umfrage von Tamedia hervor. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit Jahrgang 1974 und jünger sind mehrheitlich gegen die Vorlage. Warum? Weil die Jahrgänge älter als 1974 eine Besitzstandgarantie für ihre Renten aus der obligatorischen Pensionskasse erhalten, die Jüngeren aber nicht. Zusätzlich erhalten alle Neurentner trotz AHV-Defizit eine Rentenerhöhung von 70 Franken pro Monat.

Da die finanziellen Probleme der AHV bei einem Ja zur Vorlage schon bald noch grösser werden, ist klar, wer dies berappen soll: Die Jüngeren. Sie schultern die höhere Mehrwertsteuer, haben wegen der steigenden Lohnabzüge Ende Monat weniger Lohn auf dem Konto, werden von künftigen Reformmassnahmen infolge der demografischen Entwicklung betroffen sein und müssen zusätzlich noch für den ungedeckten Check des AHV-Ausbaus geradestehen. Die Jungen haben also den Schwachpunkt der Reform mehrheitlich durchschaut.

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