Blick-Autor René Lüchinger kommt in einem ganzseitigen Beitrag zur Altersvorsorge 2020 zu verheerenden Schlüssen. Lüchinger schreibt:

So bleibt als Fazit: AHV und BV sind zu Sanierungsfällen geworden. Mehr noch: Weil die Altersvorsorge 2020 beide Sozialwerke ökonomisch verbindet, werden sie zu konsolidierten Sanierungsfällen gemacht. Wären beide zwei börsenkotierte Firmen unter einem gemeinsamen Dach, wären die Folgen dramatisch. Die Schuldenlast stiege und der Aktienkurs bräche ein. Investoren würden in Scharen ihre Titel abstossen, der Kurs würde weiter fallen, und die Kreditaufnahme würde immer teurer. Ein Teufelskreis. Eine solche Firma müsste am Schluss die Bilanz deponieren.

Nun sind AHV und BV keine Unternehmen, sondern Sozialwerke am Gängelband der Politik. Und darum ist das wahrscheinlichste Szenario das folgende: Nimmt das Volk die Vorlage 2020 an, würde am 1. Januar 2021 der Politschacher um die nächste Reform losgehen. Dann wird noch teurer, was heute so sträflich verpasst worden ist. Es wird wieder um das Gleiche gehen: um eine (weitere) Erhöhung der Mehrwertsteuer, eine (weitere) Reduktion des Umwandlungssatzes und um eine Erhöhung des Rentenalters auf über 65 Jahre. Bis all das gegen Ende der 2020er- Jahre in Kraft wäre, wären Jahre vertan. Und nirgends sonst haben vertane Jahre einen höheren Preis.

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