René Zeller kommentiert in der Weltwoche die Sozialpolitik der CVP:

Mit ihrem Support für die Rentenreform bewegt sich die CVP auf dünnem Eis. Sie hat sich vor den Karren von Gewerkschaften und SP spannen lassen. Die Linke hat kein Problem, den Sozialstaat mit ungedeckten Checks zu belasten. Diese unverantwortliche Politik wird mit infamer Desinformation vernebelt. Gewerkschaftspräsident Paul Rechsteiner hat sich unlängst zur Aussage verstiegen: «Die AHV ist in Gefahr, FDP, Economiesuisse & Co. wollen sie aushungern.» Das ist eine dummdreiste Behauptung, lupenreiner Linkspopulismus. Bürgerliche Sozialpolitik trachtet danach, die finanzielle Zukunft der AHV zu sichern. Das ist verantwortungsbewusst.

Interessanterweise stützt die CVP die verantwortungslose Sozialpolitik der Linken. Mit ihrem fulminanten Engagement pro Rentenreform am Rockzipfel von SP und Gewerkschaften macht die Mittepartei deutlich, dass sie nach links rückt. Gerhard Pfister, der vor seiner Wahl ins Parteipräsidium unbestrittener CVP-Rechtsausleger war, lässt es geschehen. Sein Ruf eines liberalen Überzeugungstäters verblasst. Er mutiert zum parteitaktischen Opportunisten.