… aber weder wegen des Klimawandels noch der Zerstörung der Umwelt und schon gar nicht der Erschöpfung von Ressourcen, sondern durch die massive intergenerative Umverteilung im Gesundheitswesen und vor allem in der Alterssicherung, schreibt Prof. Silvio Borner in der BaZ, und fährt fort: In meiner Generation höre ich immer und immer wieder das Gleiche, wenn es um das Thema «Weltuntergang» geht: «Aber etwas müssen wir doch einfach machen, um unsere Enkel vor Atommüll, Hitzetod und Naturkatastrophen zu schützen».

Was wir moralisch überhöht, aber materiell unwirksam, wenn nicht gar kontraproduktiv, dann aber effektiv tun, sind entweder leere Versprechen unterschreiben wie die von Paris und der UNO-Agenda 2030 mit unverbindlichen und erst noch in sich widersprüchlichen Zielen. Oder wir riskieren wie mit der jüngst angenommenen Energiestrategie 2050 die technisch-wirtschaftliche Versorgungssicherheit beim Strom und nehmen dafür riesige volkswirtschaftliche Kosten als Wohlstandsverluste und ökologisch-zivilisatorische Verschlechterungen in Kauf. (…)


Wie kommt so etwas zustande? Der politische Ökonom hat eine einfache Antwort als leider traurige Wahrheit. Die Neurentner bekommen 840 Franken mehr AHV pro Jahr, und die die jetzt 45-Jährigen und Älteren erhalten bei der 2. Säule eine Bestandes-Garantie plus später die Zusatzrente der AHV. Die bereits bestehenden Rentner kommen insofern gut weg, als sie zumindest auf nichts verzichten müssten (zum Beispiel den Teuerungsausgleich), was nach einem Nein bei einem Neustart nicht so sicher wäre.

Das Rentenalter der Frauen, das ja ursprünglich «gleichberechtigt» auch schon bei 65 lag, ist eine Selbstverständlichkeit. Auch die Beitrags- und Steuererhöhungen werden die Jungen stärker belasten. Der Medianwähler – gleich viele sind jünger oder älter – ist klar über 50 Jahre alt, so dass die Volksmehrheit aus Begünstigten und Verschonten eigentlich sicher sein sollte.

Es sei denn, dass alle Grosseltern, statt emotionalen Ängsten über die Zukunft nachzulaufen, die harten Fakten beachten und das effektive Wohl ihrer Enkelinder ernst nehmen. Und beim nächsten Urnengang am 24. September entsprechend abstimmen.

  BaZ