Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern hat untersucht, wie ältere Personen als Zielgruppe besser in den Wohnungsmarkt integriert werden können. Die Studie zeigt, dass der Ersatz und die Verteilung von günstigen Wohnungen grosse Herausforderungen sind. Damit die öffentliche Hand gute Rahmenbedingungen schaffen kann, braucht sie ein besseres Verständnis davon, wie der Wohnungsmarkt funktioniert.
Der Fokus der Untersuchung liegt auf dem Thema «Bezahlbares Wohnen im Alter». «Pensionierte sind sehr preissensibel in Bezug auf die fixen Wohnkosten, weil sie davon ausgehen, langfristig weniger Geld zur Verfügung zu haben», sagt Soziologin und Studienleiterin Joëlle Zimmerli. Aufgrund der individuelleren Lebensstile der Babyboomer gegenüber ihrer Vorgängergeneration werden zudem künftig mehr ältere alleinstehende Personen auf Wohnungssuche sein. Dies hat zur Folge, dass es sowohl in der Stadt, als auch in der Agglomeration und im ländlichen Raum ausreichend Wohnungen braucht, die alleinstehende Personen mit ihrer Altersvorsorge finanzieren können.
Die Befragung der Hochschule Luzern zeigt aber, dass viele Anbieter nach wie vor der Meinung sind, es brauche just im ländlichen Raum in Zukunft schwerpunktmässig Wohnungen für Familien. «Das ist der falsche Weg. Der Mangel besteht bei Wohnungen für kleinere Haushalte», sagt Zimmerli. Das belegen die Insertionsdaten von Mietwohnungen der letzten Jahre: So werden auch auf dem Land 1.5- und 2.5-Zimmer-Wohnungen am schnellsten vermietet, sowohl im Neubau als auch im Altbestand.
Die Studie «Demografie und Wohnungswirtschaft. Pensionierte auf dem Wohnungsmarkt» entstand in Zusammenarbeit mit Losinger Marazzi, der Age Stiftung, der Vita Sammelstiftungen und der Zürcher Kantonalbank. Sie kann für 90 Franken unter ifz@hslu.ch bestellt werden.