Stefan Barmettler bringt es in der Handelszeitung auf den Punkt. Er schreibt zum 70 Franken AHV-Zuschlag:

So frivol ist noch nie in die Taschen von Dritten gegriffen worden. Genau das macht aber die SP-und-CVP-Phalanx im Ständerat. Gemäss ihrem Plan sollen künftige Neurentner mit einer Rentenerhöhung von 70 Franken im Monat respektive 840 Franken im Jahr beglückt werden.

Es geht der Mehrheit in der kleinen Kammer nicht um Gerechtigkeit oder um Kompensation, sondern schlicht um ein Goodie für eine exklusive Bevölkerungsgruppe – auf Kosten von Dritten. Profitieren vom Vorschlag aus dem Ständerat würden all jene, die heute zwischen 50 [45] und 65 Jahre alt sind. In diesem schiefen Konzept zur Sicherung der AHV sind diese Jahrgänge unter der «Übergangsgeneration» subsumiert.

Das ist die Umschreibung einer Generation, die gehätschelt wird – nur um sie politisch ins Boot zu locken. Dass dieser Plan ein Bruch ist mit dem Prinzip der Gleichbehandlung, mag in den Augen der Profiteure lässlich sein. Aber er ist auch sozialpolitisch fragwürdig. Mit der Giesskanne eine ganze Rentnergeneration zu beschenken, ist unsozial und ineffizient.

Ein Grossteil des Zustupfs, der alljährlich gegen 2 Milliarden Franken kostet, wird auf Sparkonten landen. Der allergrösste Skandal aber ist, dass die heute unter 49-Jährigen dereinst die Rechnung bezahlen müssen. Es ist jene jüngere Generation, welche bereits die schiefe Demografie und ihre finanzielle Mehrbelastung zu schultern hat.