Die Zeitschrift The Lancet hat (konservative) Prognosen für die Entwicklung der Lebenserwartung bei Geburt bis 2030 publiziert. Sich abzeichnende medizinische und technologische Durchbrüche werden dabei nicht berücksichtigt.
Laut der Studie wird sich der Trend zur ansteigenden Lebenserwartung in den Industrieländern auch in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen. Im Jahr 2030 in der Schweiz geborene Babys werden demnach gut drei (Mädchen) bis fast vier Jahre (Buben) länger leben als die 2010 Geborenen.
Die Projektionen der Forscher lassen erwarten, dass die Unterschiede in der Lebenserwartung von Männern und Frauen geringer werden. Derzeit lebten Frauen länger als Männer, weil Letztere mit grösserer Wahrscheinlichkeit verunfallten und ausserdem ungesündere Verhaltensweisen an den Tag legten, schreiben die Forscher. Deshalb träten bei Männern mehr kardiovaskuläre Erkrankungen und Fälle von Lungenkrebs auf. Die Forscher erwarten aber, dass dieser Trend künftig nachlässt. In der Menschheitsgeschichte sei eine Geschlechterkluft wie zurzeit ohnehin die Ausnahme, nicht die Regel.