nzz ast

Michael Schäfer schreibt in der NZZ über Entwicklungen bei den Immobilien Anlagestiftungen, im Besonderen bei der UBS. Im Artikel heisst es:

Die UBS hat kürzlich bekanntgegeben, die Rücknahme für die Anlagestiftungen (AST) Immobilien Schweiz und Kommerzielle Immobilien Schweiz nur noch monatlich (bisher war dies täglich möglich) und bis zu Beträgen von 30 Mio. bzw. 10 Mio. Fr. zu erlauben.

Schweizweit werden rund 35 Mrd. Fr. in solchen Anlagegefässen verwaltet und damit fast so viel wie in kotierten Immobilienfonds (rund 40 Mrd. Fr.). Während die Fonds jedoch für einen breiten Anlegerkreis zugänglich sind, dürfen AST nur von schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen erworben werden. Bei den hiesigen Pensionskassen sind die Immobilien-AST äusserst beliebt. (…)

Für neue Investoren sind die Immobilien-AST im Normalfall geschlossen. Neue Anteile werden nur dann ausgegeben, wenn die Stiftungen sich für zusätzliches Kapital öffnen. Rückgaben sind ebenfalls sehr selten angesichts des Anlagenotstands, der bei den Pensionskassen herrscht.

Das könnte sich aber ändern, sagt Donato Scognamiglio vom Immobiliendienstleister Iazi. Er denkt dabei weniger an einen Einbruch der Immobilienpreise, der zahlreiche Pensionskassen dazu bewegen würde, sich von ihren Anteilen zu trennen. Als Auslöser wahrscheinlicher sei ein Zinsanstieg, der andere Anlageklassen wieder attraktiver macht. Da die Anlagestiftungen nur über eine geringe Liquiditätsquote verfügen, müsste der Andrang nicht allzu gross sein, um bei ihnen Handlungsbedarf auszulösen.

Um für die dann nötige Liquidität zu sorgen, stünden den AST mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, sagt Roland Kriemler vom Branchenverband KGAST. So könnten sie Fremdkapital aufnehmen, wofür die meisten Gefässe einigen Spielraum bis zur maximal zulässigen Quote von 30% hätten. Denkbar sei auch der Verkauf von Immobilien, der aber meist etliche Monate in Anspruch nehme. Oder man schliesst die Stiftung temporär, um Zeit für die Schaffung von Liquidität zu gewinnen.

Indem die UBS die Zügel etwas anzieht und den möglicherweise entstehenden Druck auf die AST regelt, baut sie einem sich eintrübenden Umfeld vor. In ihrer jüngsten Studie zum Schweizer Immobilienmarkt spricht die Grossbank vom Beginn des Abschwungs. Möglich ist, dass der «Ernstfall» lange nicht eintritt. Sollte der Druck jedoch eines Tages zu gross werden, müssen sich die Pensionskassen und ihre Mitglieder darauf einstellen, dass so angelegte Gelder für Jahre nicht bewegt werden können.

  NZZ