Die Luzerner Zeitung berichtet über die Delegiertenversammlung des Gewerkschaftsbunds.
SGB-Präsident Paul Rechsteiner bedauerte an der Delegiertenversammlung am Freitag in Bern die verpasste Chance vom 24. September. «Noch nie sind wir einer realen Rentenverbesserung so nahe gewesen.»
Den Delegierten lag ein Forderungskatalog vor zu künftigen Reformen bei AHV und beruflicher Vorsorge. Diese Positionen nahmen allerdings weit weniger Raum ein als die Rückschau auf den 24. September. Bei etlichen Votanten war der Ärger über diese Niederlage noch nicht verflogen.
Schelte anhören mussten sich Westschweizerinnen und Westschweizer, die auf der linken Seite für ein Nein zur Altersvorsorge 2020 geworben hatten. Damit seien sie den Gewerkschaften in den Rücken gefallen und hätten demokratische Grundsätze missachtet. Um Forderungen zu stellen, brauche es Einigkeit, lautete der Tenor.
Das Massnahmenpaket des SGB-Präsidialausschusses hiessen die etwa neunzig Delegierten ohne Gegenstimme gut. Festhalten wollen sie am Frauen-Rentenalter 64. Die Altersvorsorge 2020 sei am Nein der Frauen zum Rentenalter 65 gescheitert, stellte eine Delegierte dazu fest. Innerhalb des SGB sei diese Position übergangen worden.
Auch wenn heute mehr Frauen erwerbstätig seien als früher, seien die Renten der Frauen nach wie vor schlechter, heisst es im verabschiedeten Massnahmenpapier. Als Gründe werden die tieferen Frauenlöhne, Teilzeitpensen von Frauen und längere Erwerbspausen wegen Familienpflichten genannt.
Der SGB pocht nach den Niederlagen für seine AHVplus-Initiative 2016 und die Rentenreform auf höhere AHV-Renten. Diese sollen namentlich mit den steigenden Gesundheitskosten Schritt halten. Zahlen enthält das Papier nicht, aber den Auftrag ans SGB-Sekretariat, für die nächste Versammlung im Mai konkrete Vorschläge auszuarbeiten.